Brandstifter ausgeforscht

15-Jähriger zündete Dom an

20.04.2012

 In der Nacht zum Freitag gab ein Schüler (15) nach langem Leugnen alles zu.

Zur Vollversion des Artikels
© APA/ EXPA Woldron, LKA NÖ
Zur Vollversion des Artikels

„Ja, ich war’s“, gestand der Schüler des Polytechnikums kleinlaut die Tat. „Mir war fad. Ich kaufte mir ein Benzinfeuerzeug und wollte ein Wettbüro aufsuchen.“

Auf dem Weg dorthin (es war der 6. März) kam er am Dom vorbei. Statt rundherum zu gehen, wählte er den kürzeren Weg durch das Gotteshaus. Im Seitenschiff mit der Taufkapelle entdeckte der Teenie dann trockene Erntedankkränze und Kerzen, die er mitsamt einem Betstuhl in Brand setzte. Der Rest der Geschichte ist bekannt: Das Seitenschiff mit der Taufkapelle ging in Flammen auf. Der Schaden in der Kirche wird von Experten mittlerweile auf eine Million Euro geschätzt.

Friedhof
Wochenlang tappten die Ermittler danach im Dunklen. Bis zum 25. März. Da brannte es in Neustadt wieder – diesmal in der Toilette am örtlichen Friedhof in der Josefstadt. Der Täter wurde beobachtet und von Zeugen mit dem per Phantombild gesuchten Dom-Zündlern in Zusammenhang gebracht.

Ein Tipp von ÖSTERREICH brachte die Brandermittler rasch auf seine Spur. Während der 15-Jährige die Brandstiftung am Friedhof zugab, leugnete er, mit dem Feuer im Dom etwas zu tun zu haben. Doch die Cops glaubten ihm nicht – zuletzt löste sich nun auch noch das Alibi des Zündlers auf. Jetzt gab er die Brandstiftung zu. Es gilt die Unschuldsvermutung.

ÖSTERREICH gab den Tip

Es war eine ÖSTERREICH-Recherche, die den Stein ins Rollen brachte: Ein Friedhofsgärtner und eine Seniorin sahen den Buben aus der Toilette laufen, in der es Minuten später brannte. Beim Gespräch mit einem ÖSTERREICH-Reporter erinnerten sich die beiden an die Phantombilder, die über die Dom-Zündler kursierten (fälschlicherweise ging man damals noch von zwei Tätern aus), und dass der Bursch aus dem WC einem Gesuchten wie aus dem Gesicht geschnitten war. Wir gaben diesen Tipp weiter an die NÖ-Brandermittler, die den Fall jetzt lösen konnten.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel