Festakt
25 Jahre UNESCO-Weltkulturerbe Wachau
03.12.2025Zwölf Welterbestätten zählt Österreich, fünf davon liegen in Niederösterreich, eine davon ist die Wachau, die vor 25 Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben wurde.
Das feierten zahlreiche Fest- und Ehrengäste aus Kirche, Kunst, Kultur, Wirtschaft, Verwaltung und Politik – allen voran Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner – am gestrigen Dienstagabend im Kolomanisaal des Stifts Melk. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bezeichnete die Wachau als "Perle Niederösterreichs“. Die Region sei einer der schönsten Landstriche Europas, "wenn ich an die Weinberge und Weinterrassen, die Marillenbäume, die Stifte und Burgen oder die vielen kleinen, malerischen Orte denke“, sagte sie und unterstrich: „In der Wachau greifen Geschichte, Kultur, Tradition und Genuss ineinander.“
Vor 25 Jahren habe man die Wachau mit dem Titel UNESCO Weltkulturerbe geadelt, so die Landeshauptfrau, "aber wir wollen aus der Wachau kein Freilichtmuseum machen oder eine Glaskuppel über sie legen, sondern wir haben den Weltkulturerbe-Titel als Auftrag verstanden, Natur und Kultur zu bewahren und gleichzeitig innovative und nachhaltige Ideen umzusetzen.“ Man habe in den letzten 25 Jahren Erfolgsgeschichte geschrieben, sagte sie: "Die Wachau ist eine starke Wirtschaftsregion, eine nachhaltige Tourismusregion, eine wunderbare Forschungs-, Wissenschafts- und Kulturregion, vor allem aber eine Region, in der man gerne zu Hause ist.“
Nachhaltiger Tourismus
Für die kommenden 25 Jahre wünsche sich die Landeshauptfrau, dass sich die Wachau zu "dem“ Leuchtturmprojekt im nachhaltigen Tourismus weiterentwickle. "Ich wünsche mir, dass die Wachau ein Ort mit vielen Chancen und Perspektiven für unsere Kinder und Jugendlichen ist, und ein Ort, wo Tradition gelebt wird.“ Sie betonte: "Tradition ist Teil unserer Identität, sie gibt uns Orientierung und Halt – das braucht es heute genauso wie in Zukunft.“ Ihr Dank galt an dieser Stelle „den Wachauer Goldhauben, den Volkstänzern, den Kulturvermittlerinnen, denn sie alle leisten Vermittlungsarbeit auf der Höhe der Zeit“, so Mikl-Leitner
Die Laudatio hielt am gestrigen Abend Sabine Haag, Präsidentin der österreichischen UNESCO-Kommission. Sie sprach über Bedeutung und Herausforderung von Weltkulturerbe und hob u.a. die Bedeutung der Weltkulturerbe-Konvention hervor. "Sie trägt maßgeblich dazu bei, unsere Lebensräume lebenswert zu halten, Einzigartigkeit und Individualität nicht durch Austauschbarkeit und Uniformität zu ersetzen und letztlich jene Aspekte zu bewahren, die eine Welterbestätte wie die Wachau für ihre Bewohnerinnen und Bewohner ebenso wie für Gäste aus aller Welt attraktiv macht.
Der Obmann der Welterbegemeinden und Bürgermeister von Spitz, Andreas Nunzer, blickte in seinem Statement auf den Beginn zurück, sprach aber auch über Gegenwart und Zukunft der Welterberegion Wachau. "Vorrangige Themen werden die Weiterentwicklung und Konkurrenzfähigkeit des Tourismus sein, genauso wie Möglichkeiten zu finden, junge Menschen aber auch Betriebe in der Wachau zu halten“, so Nunzer. Die Feier zu 25 Jahre UNESCO-Weltkulturerbe Wachau bezeichnete Jakob Deibl, Prior des Stifts Melk, als Ausdruck der Hoffnung: "Wir sehen, dass Menschen bereit sind, entgegen allen Widrigkeiten ein Erbe zu bewahren. Das ist ein Zeichen, dass Zukunft sein soll“, sagte er.
Welterbegemeinde Wachau
In einer Interviewrunde sprachen Ruth Pröckl, Leiterin des Referats für UNESCO-Welterbe im Ministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport, die Geschäftsführerin des Vereins Welterbegemeinden Wachau, Ingeborg Hödl, sowie Martin Grüneis, Abteilungsleiter-Stellvertreter Kunst und Kultur im Amt der NÖ Landesregierung, zum Thema „Welterbe: Alltag & Vision“. In einer weiteren Interviewrunde unter dem Motto "Welterbe: Vermittlung & Erhalt“ kamen Rainer Vogler, Gründer der Trockensteinmauer-Schule Österreich, Christine Emberger von Emberger Tours sowie Doris Sommer, UNESCO-Schulreferentin des Stiftsgymnasiums Melk, zu Wort. Der gestrige Festakt wurde musikalisch vom "Arnsdorfer Dorfblech“ gestaltet und die Kinder der Volkstanzgruppe Melk unterhielten mit einer traditionellen Tanzdarbietung.
Aus der Wachau kein Freilichtmuseum machen
Die Wachau ist seit 25 Jahren UNESCO-Weltkulturerbe. Das Jubiläum wurde am Dienstagabend im Kolomanisaal des Stifts Melk mit einem Festakt begangen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bezeichnete die Region dabei als "Perle Niederösterreichs". Geschichte, Kultur, Tradition und Genuss würden ineinandergreifen. Es handle sich um einen der schönsten Landstriche Europas.
"Wir wollen aus der Wachau kein Freilichtmuseum machen oder eine Glaskuppel über sie legen", betonte Mikl-Leitner laut Landespressedienst. Der Weltkulturerbe-Titel sei vielmehr als Auftrag verstanden worden, "Natur und Kultur zu bewahren und gleichzeitig innovative und nachhaltige Ideen umzusetzen".
Sabine Haag, Präsidentin der österreichischen UNESCO-Kommission, hob in ihrer Laudatio u.a. die Bedeutung der Weltkulturerbe-Konvention hervor. Die Norm trage "maßgeblich dazu bei, unsere Lebensräume lebenswert zu halten, Einzigartigkeit und Individualität nicht durch Austauschbarkeit und Uniformität zu ersetzen und letztlich jene Aspekte zu bewahren, die eine Welterbestätte wie die Wachau für ihre Bewohnerinnen und Bewohner ebenso wie für Gäste aus aller Welt attraktiv macht".