Nachhaltigkeit

30 Jahre Arche Noah: Schiltern mit größter Saatgutsammlung in Europa

08.08.2025

Seit drei Jahrzehnten rettet der Schaugarten der Initiative Arche Noah in Schiltern alte Kulturpflanzen und sammelt Saatgut. Eine Arbeit, die heutzutage wichtiger erscheint denn je. 

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© Ruppert Pessl
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Im ehemaligen Klostergarten von Schiltern im Bezirk Krems reifen derzeit hunderte Pflanzen, deren Samen bald geerntet und archiviert werden. Über 5.500 Sorten lagern bereits in der Samendatenbank, die wohl größte ihrer Art am Kontinent. Jedes Jahr werden ausgewählte Arten neu angebaut, um ihre Keimfähigkeit zu testen und spannende Sorten wie heuer die besonders lange haltbaren Lagerparadeiser zu präsentieren.

Was vor 30 Jahren als Nischenthema begann, ist heute ein Stück Bewusstsein für Artenvielfalt. Trotzdem hat der Verein vor allem mit politischen Hürden zu kämpfen - wie aktuell um eine EU-Saatgutverordnung, die den Tausch, Verkauf und die Weitergabe kleiner Mengen alten Saatguts legal hält. Parallel suchen die Pflanzenretter nach Raritäten wie der "Aprikosenpflaume", einem fast vergessenen Obstbaum mit gelben Zwetschken und Marillengeschmack.

Die Vielfalt im Saatgut gilt als Absicherung für kommende Generationen. Alte Sorten können Eigenschaften wie Hitze- oder Trockenresistenz bieten, die in Zeiten des Klimawandels entscheidend sein könnten. Die Arche Noah will daher ihre Sammlung weiter ausbauen - als grüne Lebensversicherung für Niederösterreich und weit darüber hinaus. 

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