Wildtierkriminalität
Angeschossener Seeadler stirbt nach Crash mit Zug
03.07.2025Nach einem erneuten Fall von Wildtierkriminalität gegen einen Seeadler fordern die Naturschutzorganisationen WWF Österreich und BirdLife Österreich einen bundesweiten Aktionsplan gegen die illegale Verfolgung streng geschützter Arten.
Im Bezirk Bruck an der Leitha ist nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF ein Seeadler infolge einer Schussverletzung gestorben. Der besenderte Seeadler mit dem Namen "Dante" dürfte zuvor von einer Schrotkugel am Auge verletzt worden sein. Dadurch habe das im Jagen stark beschränkte Tier wohl in der Nähe der Gleise nach Futter gesucht. Ein Zug erfasste den Seeadler. Das Tier war auf der Stelle tot. WWF und BirdLife fordern deshalb einen bundesweiten Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität ein.
"Dante" war 2020 im Nationalpark Donau-Auen zur Verhaltensbeobachtung mit einem GPS-Sender ausgestattet worden. Im Mai hatte das Signal für mehrere Stunden keine Bewegung registriert. BirdLife löste daraufhin eine Suchaktion aus, der verendete Vogel wurde neben einem Bahngleis entdeckt.
Seeadler war deutlich eingeschränkt
Eine Obduktion durch die Veterinärmedizinische Universität Wien ergab als Todesursache den Zusammenstoß mit dem Zug. "Durch die Schrotkugel war das Tier auf einem Auge nahezu blind und somit bei der Jagd nach Beute eingeschränkt. Vermutlich suchte es entlang der Gleise nach Aas als Nahrung", hieß es in der Aussendung.
WWF und BirdLife forderten indes einen bundesweiten Aktionsplan gegen die illegale Verfolgung streng geschützter Arten. Es brauche ein "koordiniertes Vorgehen" sowie "strenge Maßnahmen gegen Wildtierkriminalität".