Patientenabweisung
"Anrecht auf Behandlung": VPNÖ wehrt sich gegen Stadt Wien
18.09.2025Die Stadt Wien plant Gastpatienten aus den anderen Bundesländern bei planbaren Operationen künftig hinten anzureihen. Sehr zum Ärger der Volkspartei Niederösterreich, die sich nun in einem Statement zur Wehr setzt.
Schon seit drei Jahren arbeitet die Stadt Wien an dem Plan, die Anzahl an Operationen für Patienten aus den umliegenden Bundesländern zu reduzieren. Die angespannte Budgetsituation treibt diese Plänen nun voran.
In einer Aussendung meldet sich VPNÖ-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner nun nun zu Wort: "Wien darf nicht jene Menschen ausschließen, die seit Generationen mit ihrer täglichen Arbeit zum Wohlstand und Funktionieren dieser Stadt beitragen. Wer von der Leistung unserer Pendlerinnen und Pendler profitiert, muss ihnen auch eine medizinische Versorgung ermöglichen."
Zauner: "Wien lebt von niederösterreichischen Arbeitskräften"
Derzeit steht außerdem die Frage im Raum, ob diese Vorhaben rechtlich überhaupt möglich wären. Für Zauner wäre die Entscheidung aber auch schlichtweg ungerecht: "Die Bundeshauptstadt lebt von den vielen niederösterreichischen Arbeitskräften."
Und weiter: "Tag für Tag pendeln hunderttausende Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher nach Wien, um dort in Spitälern, Schulen, Betrieben oder im Handel unverzichtbare Arbeit zu leisten. Sie halten die Stadt am Laufen - und das seit Jahrzehnten. Wenn beispielsweise eine Frau ihr Leben lang an der Stadtgrenze wohnt und ihr gesamtes Arbeitsleben in Wien verbracht hat, dort ihre Steuern zahlt, dann hat sie auch das Recht, im Bedarfsfall in Wien medizinisch versorgt zu werden. Alles andere ist schlicht ungerecht."
NÖ zahlt Wien jährlich 500 Mio. Euro
Der VPNÖ-Geschäftsführer spricht zudem auch von möglichen ungenützten Kapazitäten: "Wenn ich dann höre, dass Wien seine Kapazitäten lieber ungenutzt lässt, anstatt Gastpatienten aufzunehmen, verstehe ich die Welt nicht mehr."
Zudem bringt Zauner auch noch die finanzielle Komponente ins Spiel, immerhin überweist Niederösterreich im "Rahmen des Finanzausgleichs 500 Millionen Euro jährlich" an die Stadt Wien. Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) kritisierte das Vorhaben in den letzten Tagen ebenfalls.