Kontroverse

Burg Greifenstein soll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden

10.10.2025

Im Vorjahr noch hieß es unter Bewohnern der Region: "Amphitheater in Burg Greifenstein ohne Baubescheid errichtet". Der "Geist des Umbaus" spukt schon länger auf Burg Greifenstein. Jetzt sind die Bürger von St. Andrä-Wördern aufgerufen, zur Zukunft der Burg Stellung zu beziehen.

Zur Vollversion des Artikels
© Wikimedia
Zur Vollversion des Artikels

Schon im Vorjahr ging es mit dem "Spuk des Umbaus" auf der Burg Greifenstein los: Burgherr Ernst Strobl hatte mit dem Bau eines Amphitheaters begonnen, ja: eines Amphitheaters! -Und zwar war dies ohne entsprechende Genehmigung geschehen. Gegenüber der NÖN räumte er zwar jetzt Fehler ein, beteuerte aber gleichzeitig, die Burg so für Veranstaltungen nutzen und somit allgemein zugänglicher machen zu wollen. Der damalige Bürgermeister Maximilian Titz (ÖVP) war auf seiner Seite, man arbeite gemeinsam an einer genehmigungsfähigen Lösung, hieß es aus der Gemeinde.

Die Umwidmungspläne am Burgareal sind aber bisher nur gewälzt worden - und sorgen weiterhin für Diskussionen. So fordern Neos und Grüne eine weitergehende Öffnung des Geländes für die Allgemeinheit. Grund für die neuerliche Aufregung: Das historische Burgareal soll einer "anderweitigen Verwendung" zugeführt werden. Im Zuge des Bewilligungsverfahrens sollen auch Bürger mitsprechen können.

Die Marktgemeinde St. Andrä-Wördern möchte nun Teile des Areals neu widmen - quasi auch mit dem "Nebenziel", die Nutzung der historischen Anlage rechtlich abzusichern und langfristig zu erhalten. Was, wie gesagt, die Neos und die Grünen auf den Plan rief, die eine großmächtige Öffnung für die Öffentlichkeit anstreben (dies ist ja jetzt, da Privatbesitz, nicht der Fall). Außerdem liegt die Burg im Waldgebiet des Biosphärenparks Wienerwald – was aus Sicht der Grünen die Entscheidung zur weiteren Verwendung erschwere. Die Grünen sind dem Anschein nach bereit, "es auch kleiner zu geben", eine Öffnung für die Öffentlichkeit nur an wenigen Tagen im Jahr ginge für sie auch in Ordnung. Im Zuge einer anstehenden Umwidmung könne man dies festschreiben - in dieses Horn stoßen auch die Neos.

Jetzt sind die Bürger gefordert

Eigentümer Strobl hat naturgemäß andere Pläne: Er präsentierte jetzt sein Konzept für den Burgvorplatz mit Verkehrskonzept sowie Naturschutz-Gutachten. Seinem Amphitheater hat er den Arbeitstitel "Donauwelle" gegeben. Er plant kleinere private Events für rund 100 Personen, aber auch größere Konzerte mit bis zu 300 Gästen. Um Verkehrsprobleme zu verhindern, hat Strobl Shuttle-Dienste vorgesehen.

Auf der Homepage der Gemeinde heißt es, dass man das Kulturgut der Burganlage in seiner Gesamtheit absichern möchte. Bestehende Flächen – die gegenwärtig als Grünland, Land- und Forstwirtschaft oder private Verkehrsflächen gewidmet sind – sollen künftig als Parkanlage dienen. Insgesamt strebe man eine "adäquate Nutzung und langfristige Erhaltung der Sehenswürdigkeit" an. Jetzt sind die Bürger aufgerufen, noch bis 20. Oktober schriftlich, per Post oder E-Mail, Stellung zu nehmen. Rechtzeitig eingebrachte Meinungen sollen dann in den Entscheidungsprozess einfließen – rechtlichen Anspruch darauf gibt es jedoch nicht.  

  

Zur Vollversion des Artikels