Klang und Chaos
Donaufestival: Trauerzüge und Tanzrevolten in Krems
28.04.2025Beim Donaufestival 2025 kracht, zischt und schillert es an allen Ecken – mit über 55 wilden Programmpunkten. Unter dem Motto "Confusion Is Next" wird Krems an zwei Wochenenden zur Spielwiese für schrille Performances, bewegende Paraden und ekstatische Sounds.
Am Freitag geht es um 17 Uhr in der Kunsthalle Krems mit einem Paukenschlag los: Göksu Kunak beleuchtet in ihrer Performance "Bygone Innocence" laut Ankündigung den Skandal eines mysteriösen Autounfalls in der Türkei. Kurz darauf entfaltet Katharina Ernst in der Minoritenkirche mit "Polylog" ein faszinierendes Wechselspiel aus KI, Klang und Projektionen.Weiter geht’s in die Messehallen, wo El Conde del Torrefiel Lebenssplitter zu psychedelischen Zukunftsvisionen verwebt. Eman Hussein wird sich in einem Tanzsolo an Bewegungsabläufen von Bauarbeitern orientierten, God's Entertainment zu einer Bootstour an Land laden, die über die verschiedenen Bedeutungsebenen der Donau reflektiert. Die weiteren Sounds des Eröffnungstages kommen von Keeley Forsyth, Derya Yildirim & Grup Şimşek, Anna von Hausswolff, Liturgy und billy woods.
Parade der Trauer: Wenn Marschkapellen rückwärts ziehen
Am Samstag kippt die Stimmung ins Düster-Magische: Bei Regina José Galindos "El Gran Retorno" marschieren die Stadtkapelle Krems und die Trachtenkapelle Rossatz laut Veranstalter in Trauerkleidung rückwärts durch die Innenstadt. Statt fröhlichem Blasmusik-Trubel gibt es stille Proteste gegen Krieg und Gewalt – ein Bild, das sich in die Herzen brennt.
Weitere Programmpunkte sind in Folge u. a. die Doku „Schwester Courage“ des Kollektivs Zugang, die Multimediashow „Die Fabrikation der politischen Paranoia“ von Markus Metz und Georg Seeßlen, Möglichkeiten eines antirussischen Cyberaktivismus der Theaterregisseurin Magda Szpecht, eine Video-Oper über die politischen Zustände in Georgien von Ayla Pierrot Arendt, eine performative Invasion zum Thema urbane Gewalterfahrungen der brasilianischen