Zufuhr gegen Dürre

Donauwasser für Neusiedler See: UVP soll heuer starten

07.04.2025

Während sich der Wasserstand im Neusiedler See "zufriedenstellend" ist, nimmt die geplante Zuleitung aus Niederösterreich weiter Form an. Die UVP soll heuer noch heuer starten.

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© SEEMANAGEMENT BURGENLAND
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Die Bagger der Seemanagement Burgenland GmbH haben seit Herbst rund 43.000 Kubikmeter Schlamm aus dem Neusiedler See entfernt. Gearbeitet wurde an 29 Standorten in elf der 14 Seegemeinden, zog Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner (SPÖ) am Montag Bilanz. Außerdem wurden auf einer Länge von rund zehn Kilometern Schilfkanäle instand gesetzt.

Von Oktober bis April wurden Hafenanlagen und -einfahrten sowie einzelne Bereiche in Schwimmbädern entschlammt. Für die Schifffahrt wurde die Linie südlich von Mörbisch hergerichtet und für die Berufsfischer Schlamm aus der Golser Bucht entfernt, erläuterte Seemanagement-Geschäftsführer Erich Gebhardt.

Die entnommene Menge liegt deutlich unter jener des Vorjahres, damals waren es immerhin 60.000 Kubikmeter Schlamm. Das begründete Gebhardt damit, dass das Absetzbecken in Breitenbrunn derzeit auf den Stand der Technik gebracht werde. Deshalb sei ein Becken weniger zur Verfügung gestanden.

UVP-Verfahren für Zuleitung soll Ende des Jahres starten

Im kommenden Herbst sollen dann wieder fünf Absetzbecken verwendet werden können. In diesen wird das Weichschlammsediment entwässert. Über die Sommermonate wird der Schlamm dann abtransportiert und auf landwirtschaftlichen Flächen zur Bodenverbesserung eingesetzt, so Gebhardt.

Ziel der Maßnahmen ist es, den Neusiedler See langfristig zu erhalten. Aber: "Wir wissen, dass wir ohne Zufuhr diesen Erhalt nicht gewährleisten werden können", verwies Dorner auf die laufenden Gespräche zur geplanten Wasserzuleitung aus der Donau in Niederösterreich. In den kommenden Tagen und Wochen sollen die Gespräche intensiviert und auch mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) wieder aufgenommen werden, nach der Pause durch die Regierungsbildung im Bund.

Auf Expertenebene sei das Thema immer weiterverhandelt worden, weshalb Dorner hofft, Ende des Jahres in eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gehen zu können. Auf längere Sicht werde es die Zuleitung brauchen, heuer sei die Lage am Neusiedler See aber zufriedenstellend. "Wir können beruhigt in die Sommersaison gehen. Der Wasserstand ist gut", meinte Dorner. Mit 115,48 Metern über Adria liegt dieser derzeit über jenem des Vorjahres. Der See ist um knapp einen halben Meter tiefer als 2023. Damals wurde mit 115 Metern über Adria der in den vergangenen Jahren niedrigste Wasserstand zu dieser Jahreszeit verzeichnet. 

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