Erstes Halbjahr
Einfamilienhausverkäufe: NÖ knackt 500-Millionen-Euro-Marke
22.10.2025Niederösterreich schlägt laut RE/MAX den Bundestrend: Der große Treiber am Einfamilienhaus-Bundesmarkt ist also Niederösterreich mit +38,1 % Zuwachs, um +6,5 Prozentpunkte über dem Bundesschnitt.
Im Halbjahr 2024 ging die Anzahl der Verbücherungen in Niederösterreich nach sechs Jahren laut RE/MAX erstmals wieder nach oben (+7,2 %). Im Halbjahr 2025 hielt der Trend nicht nur an, er verstärkte sich sogar: 1.646 Grundbucheinträge sind ein Plus von 38,1 %, um +6,5 Prozentpunkte über dem nationalen Durchschnitt und in absoluten Stückzahlen (+454) ein mehr als doppelt so hoher Zuwachs wie beim Verfolger Oberösterreich.
Zum Spitzenwert im Jahr 2018 fehlen nur -16 Verbücherungen, kein Wunder, dass die Hausverkäufe damit auch weit über dem Schnitt der letzten zehn Jahre liegt (1.407). Damit trägt Niederösterreich auch ein Drittel (32,6 %) zur österreichweiten Einfamilienhaus-Verbücherungsmenge (5.053) bei. Merklich gestiegen ist auch wieder der Gesamtumsatz: mit 502 Mio. Euro knackt Niederösterreich erstmals die halbe Euro-Milliarde. Dies sind um +147 Mio. Euro oder +41,3 % mehr als 2024. Die bisherige Spitze lag im Jahr 2022 mit 412 Mio. Euro. Unter allen Bundesländern ist es der höchste Umsatz und der dritthöchste prozentuale Anstieg
Stabiler Einfamilienhauspreis
Der Preis für ein Einfamilienhaus in Niederösterreich lag im Mittel im ersten Halbjahr 2025 bei 274.097 Euro. Das sind um -62.955 Euro weniger als im Bundesschnitt. Die Veränderung zum Vergleichszeitraum im Vorjahr liegt bei +5.224 Euro bzw. +1,9 %. Prozentual hält sich Niederösterreich national am stabilsten. Historisch betrachtet ist es der dritthöchste Einfamilienhauspreis nach den Spitzenjahren 2022 und 2023.
Bezirksmengen: Wr. Neustadt führt, sieben Bezirke wieder dreistellig
Mengenstärkster Bezirk ist Wr. Neustadt (Stadt und Land), das war zuletzt 2022 der Fall, damals ex aequo mit Baden. 2025 liegt Wr. Neustadt mit 142 Vertragsabschlüssen (+61,4 %) vor dem zweitplatzierten Bezirk Baden, obwohl dieser gar um +79,5 % auf 131 aufholt. Rang drei geht an Vorjahressieger Gänserndorf mit 123 Kaufakten (+30,9 %). Rang vier teilen sich die Bezirke Mistelbach (+33,7 %) und Neunkirchen (+46,9 %) mit jeweils 119 Verbücherungen. St. Pölten-Land folgt dahinter mit 117 (+60,3 %) und Hollabrunn ist ebenfalls mit exakt 100 Grundbucheintragungen (+69,5 %) gerade noch dreistellig. Dazugewinnen konnten auch die Bezirke Tulln (92; +24,3 %), Bruck/Leitha, mit dem stärksten niederösterreichischen Plus von 83,3 %, der ex aequo mit Korneuburg (+25,7 %)
auf 88 Einheiten kommt, Melk (80; +81,8 %), Mödling (73; +5,8 %) und Gmünd (69; +30,2 %). Gering gesunken sind die Mengen hingegen in Krems (Stadt und Land) um -1,6 % von 64 auf 63 verbücherte Objekte. Amstetten inkl. Waidhofen/Ybbs zählte 56 Kaufakte (+9,8 %). Lilienfeld legte um +68,2 % zu und kommt auf 37 Einheiten, knapp dahinter folgen Horn (+20,0 %) und Zwettl (+71,4 %) mit jeweils 36 Verkäufen. Waidhofen/Thaya liegt um -10,3 % unter den Vorjahreswerten und erzielte 35 Vertragsabschlüsse. Während sich die Stadt St. Pölten um +66,7 % auf 25 Kaufakte verbessern konnte, verzeichnete Scheibbs den größten niederösterreichischen Mengenrückgang von -51,4 % auf 17 Kaufakte, was ein neuer lokaler Tiefstwert ist.
Zehn Bezirke billiger, elf teurer
Einfamilienhausverkäufer in Mödling erwischten heuer im ersten Halbjahr den optimalen Zeitpunkt. Mit im Durchschnitt 631.480 Euro lag der Preis noch nie so hoch und um +14,9 % bzw. um +82.002 Euro höher als im Vergleichszeitraum 2024. Mit mehr als 200.000 Euro Abstand liegt Tulln hinter Mödling und kommt auf 408.641 Euro (+17,2 %). Günstiger ist es im Bezirk Baden geworden. 2024 auf Rang zwei, fällt dieser im Halbjahr 2025 mit einem Durchschnittspreis von 387.604 Euro und einem Rückgang von -13,4 %. auf Rang drei. In den nachfolgenden vier Bezirken lagen die Preise ebenfalls zwischen 300.000 und 400.000 Euro: Bruck/Leitha verändert den Preis im Bundesland prozentuell am stärksten, nämlich um +21,5 % und kommt auf 374.717 Euro. In den anderen drei Bezirke gab es hingegen
Preisrückgänge. In Korneuburg um -6,5 % auf 370.560 Euro, in der Landeshauptstadt um -21,4 % auf 310.725 Euro und in St. Pölten-Land um -7,9 % auf 306.895 Euro.
Acht Bezirke unter 200.000 Euro
Melk erhöhte den typischen Preis im ersten Halbjahr 2025 im Jahresvergleich um +6,8 % und kommt auf 187.410 Euro – ein ähnliches Niveau wie 2022. Teurer wurde es auch in Lilienfeld mit +7,8 % und 183.074 Euro und in Mistelbach mit +13,2 % und 177.323 Euro. Horn reduzierte um -5,2 % auf typische 156.939 Euro, günstiger war es 2021 und die Jahre davor. Gmünd liegt mit Horn beinahe gleichauf, die beiden Bezirke trennt eine Differenz von - 551 Euro. So kostete ein Gmünder Einfamilienhaus durchschnittliche 156.388 Euro (+17,2 %). In Hollabrunn und Zwettl reduzierten sich die Preise: In Hollabrunn um -11,5 % auf 148.143 Euro und in Zwettl um -34,3 % auf 113.301 Euro. Waidhofen/Thaya erzielte bisher nur im Jahr 2023 einen sechsstelligen Verkaufspreis, so auch im Halbjahr 2025: 103.403 Euro waren es, ein Plus von 11,0 %, aber noch um -17,5 % unter dem bisherigen Spitzenpreis von 125.268 Euro.