Prozess

Ex vor Gericht: So reagiert Dorfmeister

15.11.2017

Der spielsüchtige Andreas P. soll die ausgeborgten Millionen im Casino verzockt haben.

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In dem mit Spannung erwarteten Prozess musste sich der ehemalige Lebensgefährte von Doppel-Olympiasiegerin Michaela Dorfmeister (44), Andreas P. (47), Mittwoch in St. Pölten wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs in Millionenhöhe vor Gericht verantworten.

10 Geschädigte

Laut Anklage soll der gelernte Maschinenschlosser, der von Top-Jurist Manfred Arbacher-Stöger vertreten wurde, zwischen 2007 und 2017 zehn Bekannten – darunter auch Ex-ÖFB-Star Paul Scharner – insgesamt 3,7 Millionen Euro aus der Tasche gezogen haben. Andreas P. versprach seinen Geldgebern durch den Verkauf gebrauchter Industriemaschinen ins Ausland binnen kürzester Zeit hohe Rendite. In Wahrheit soll der 47-Jährige, der laut Gutachten spielsüchtig ist, das geborgte Geld und weitere fünf Millionen, die er mit zwei Lotto-Sechsern gewann, im ­Casino verzockt haben.

„Mein Mandant ist nicht ein, zwei oder drei Mal im Jahr, sondern bis zu 70 Mal im Jahr ins Casino gegangen“, erklärte Arbacher-Stöger. Da er trotzdem weiter zockte und sich erneut Geld lieh, wurde P. Anfang Juli wegen Wieder­holungsgefahr in U-Haft genommen.

Geständnis

Vor Gericht legte P., der ein Doppelleben führte und dafür sorgte, dass für seine Ex, Michi Dorfmeister, mit der er eine Tochter (8) hat und die von seinen Machenschaften nichts wusste, „eine Welt zusammenbrach“, ein Geständnis ab. Der 47-Jährige fasste 4,5 Jahre Haft aus. Nicht rechtskräftig, es gilt die Unschuldsvermutung.

Dorfmeister: "Welt brach zusammen"

Michaela Dorfmeister wusste lediglich vom ersten Lotto-Gewinn ihres früheren Lebensgefährten und nichts von seinen Machenschaften: „Als ich davon erfahren habe, brach kurz einmal die Welt zusammen.“ Besucht habe sie ihren Ex in der Haft nicht: „Meine Tochter telefoniert mit ihm, mehr Kontakt herrscht nicht“, so Dorfmeister, für die es schwierig war, der 8-Jährigen die Geschichte beizubringen: „Sie wird ihr Leben lang mit der Sache konfrontiert werden.“ Nächstes Jahr will Dorfi mit Seminaren zum Thema „Wege aus der Krise“ neu durchstarten.

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