Niederösterreich

Fall Julia: "Er war es nicht"

05.09.2013


Die Verteidigung versucht mit eine Unzahl an Fragen die detaillierte Anklage anzugreifen.

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Ab kommendem Dienstag startet der spektakulärste Indizien-Prozess der vergangenen Jahre: Wie berichtet, steht der Ex-Videothekar von Pulkau, Michael K., wegen Mordverdachts an der 2006 verschwundenen Julia Kührer, deren Leiche 2010 auf seinem Grundstück in einem Keller gefunden wurde, vor dem Schwurgericht in Korneuburg. Dabei wird der Angeklagte, der bis zuletzt beteuert „Ich war es nicht“ auf „nicht schuldig“ plädieren. Den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft antwortet sein Anwalt wie folgt:

Zweiter DNA-Treffer auf ominöser blauer Decke

Alibi. Laut Ankläger hat der Verdächtige beim Alibi, er sei zum Zeitpunkt des Verschwindens der damals 16-Jährigen in Tschechien gewesen, gelogen. Sein Verteidiger Farid Rifaat: „Er wurde sechs Jahre danach zum ersten Mal dazu befragt und hat sich um einen Tag geirrt.“
DNA-Spur. Zum genetischen Fingerabdruck des Michael K., der auf blauen Deckenresten beim Skelett von Julia Kührer gefunden wurde, meint Rifaat: „Die Decke dürfte tatsächlich vom Anwesen meines Mandanten stammen, aber das heißt nicht, dass er damit eine Straftat begangen hat. Zumal ein zweiter DNA-Treffer einer noch unbekannter Person sichergestellt wurde.“
Zeugen. Heftig ins Gericht geht der von der Unschuld seines Mandanten überzeugte Strafverteidiger mit einigen der 70 Zeugen: „Dass mein Mandant mit Drogen gehandelt haben soll, stammt von der Aussagen einer einzigen Person, alle anderen wissen nichts davon. Überhaupt erinnern sich einige nach sieben Jahren an mehr, als sie damals wussten.“ Es gilt die Unschuldsvermutung.

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