Ausbau

Fast 200 Mio. Euro: Bundesheer investiert in Niederösterreich

01.10.2025

Die Erneuerung der militärischen Infrastruktur soll trotz des aktuellen budgetären Spardrucks plangemäß fortgesetzt werden. Heuer und im kommenden Jahr werden dafür insgesamt 650 Mio. Euro in die Hand genommen, 85,5 Millionen Euro davon alleine in Niederösterreich.

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© Bundesheer
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Die österreichweite Summe gaben Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) und der Leiter der Direktion Infrastruktur, Johannes Sailer, am Dienstag bei einer Pressekonferenz bekannt. Abstriche habe man im Lichte der geplanten Budgetsanierung keine machen müssen, wie beide betonten. Freilich leiste auch das österreichische Bundesheer seinen "Beitrag im Jahr 2025 und 2026", um das Budget zu sanieren, so Tanner.

"Für uns und für mich ist aber eines ganz klar: Wir sparen nicht bei der Truppe und ganz sicher nicht bei der Sicherheit unseres Landes." Und all diese Projekte seien "ganz wichtige Bestandteile" der "Mission Vorwärts". Da dürfe es "keinerlei Kompromisse" geben, betonte Tanner.

Fast 200 Mio. in den nächsten Jahren

Von 2020 bis 2026 wurden für Bau- und Infrastrukturprojekte insgesamt 1,325 Mrd. in die Hand genommen. Dabei sei man weitgehend im Plan und im kalkulierten Kostenrahmen geblieben, versicherte der Leiter der Direktion Infrastruktur.

In den Jahren 2025 und 2026 stehen hier 29 Projekte in Niederösterreich an, die insgesamt 85,5 Millionen Euro kosten werden. Das größte Projekt kostet gar 100 Millionen Euro, jedoch verteilt über mehrere Jahre. Im Fliegerhorst Brumowski in Langenlebarn entstehen zwei Hangars sowie ein Simulationsgebäude für Black Hawk Hubschrauber und auch den neuen AW16. Fertigstellung soll aber noch 2026 sein.

In Korneuburg soll das neue Lager für die Katastrophenhilfeeinheit AFDRU bis zum 1. Quartal 2026 fertiggestellt werden. Die Kosten belaufen sich dabei laut Sailer auf 13 Millionen Euro und werden auch eingehalten. Es soll ein wichtiger Schritt für den Katastrophenschutz sein.

Vor kurzem fertiggestellt wurde um 31 Mio. Euro das neue Unterkunftsgebäude an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt und die urbane Trainingsanlage am Truppenübungsplatz Allentsteig, hier folgen aber noch Sanierungen der Unterkunftsgebäude.

99 Prozent der Wertschöpfung im Inland

Stolz zeigt sich Tanner, dass "99 Prozent der Wertschöpfung" bei der Errichtung und Sanierung von militärischer Infrastruktur in Österreich bleibt: "Und das ist durchaus wichtig, weil das wirtschaftliche Impulse sind, gerade in einer Zeit wie der jetzigen." So könnten Arbeitsplätze gesichert werden.

Kritik daran kam von den Freiheitlichen. "Diese Investitionen in die militärische Infrastruktur sind angesichts des tatsächlichen Bedarfs viel zu niedrig", monierte der blaue Wehrsprecher und Vorsitzende des parlamentarischen Landesverteidigungsausschusses Volker Reifenberger. Überhaupt ist für Reifenberger "mehr als zweifelhaft", dass Tanners "Aufbauplan 2032+" und das Ziel, 2032 zwei Prozent des BIP für die Verteidigung auszugeben, halten wird.

Statt Unsummen an Steuergeld in die Ukraine zu schicken, "wäre es geboten, jeden Euro in unser Bundesheer und damit in die Sicherheit unserer Bevölkerung zu investieren", argumentierte der blaue Wehrsprecher.

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