Hilfe gefordert

Freibäder geraten immer stärker unter Kostendruck

20.07.2025

Ein Besuch im Freibad war früher ein unbeschwertes Sommervergnügen für alle. Heute wird der Betrieb für viele Gemeinden zum finanziellen Drahtseilakt. Neben dem wechselhaften Wetter drücken steigende Ausgaben auf die Stimmung. 

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© weinfranz
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Der Erhalt öffentlicher Bäder kostet Gemeinden inzwischen deutlich mehr als früher. In Himberg etwa fehlen am Ende jedes Jahres rund 150.000 Euro, die aus dem Gemeindebudget gestemmt werden müssen. Dabei besuchen jährlich etwa 28.000 Menschen das Waldbad, was auf den ersten Blick wie ein Erfolg aussieht. Doch die laufenden Kosten bleiben auch dann bestehen, wenn das Wetter schlecht ist und die Anlage leer bleibt.

In den vergangenen Jahren seien die Ausgaben im Durchschnitt um zehn Prozent gestiegen, heißt es aus der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Viele Gemeinden versuchen dennoch, ihre Bäder offenzuhalten, weil sie diese als wichtige Freizeiträume für Familien und Menschen mit geringem Einkommen sehen.

Herausforderungen nehmen zu

Nicht nur die Finanzen bereiten Kopfzerbrechen. In Hainburg musste das Freibad dieses Jahr geschlossen bleiben, weil sich kein Personal finden ließ. In Schönberg am Kamp führten schwere Hochwasserschäden zum selben Ergebnis. Auch das wechselhafte Wetter setzt den Betreibern zu. Bei einem Lokalaugenschein von noe.ORF.at zeigte sich im Stadtbad Mödling und im Waldbad Himberg aufgrund des wechselhaften Wetters zuletzt ein Bild der Leere. Das zeigt, wie unberechenbar der Betrieb geworden ist. Selbst an schönen Tagen ist kein voller Erfolg garantiert.

Neue Wege gegen das Minus

Viele Bäder versuchen, mit kleinen Maßnahmen gegenzusteuern. So wurden die Eintrittspreise in einigen Gemeinden um drei bis sieben Prozent angehoben. Andere, wie das Stadtbad Mödling, setzen zusätzlich auf Veranstaltungen am Wochenende oder am Abend. Laut einem Bericht von noe.ORF.at konnten dadurch die Besucherzahlen in den letzten Jahren wieder steigen. Ziel ist es, den Badebetrieb lebendiger zu gestalten und wetterbedingte Ausfälle abzufangen. Gleichzeitig hoffen die Verantwortlichen auf Unterstützung von übergeordneten Stellen. Ein finanzieller Ausgleich durch das Land oder Steuererleichterungen bei Energiepreisen könnten helfen, die dringend benötigten Entlastungen zu schaffen. Die Bäder sollen erhalten bleiben, weil sie für viele Menschen der einzige leistbare Urlaubsort in der Region sind. 

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