Höchste Ehrung in NÖ
Goldenes Komturkreuz für drei verdiente Landesväter
22.04.2025Am Dienstag verlieh Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die höchste Ehrung, die das Land Niederösterreich zu vergeben hat, an drei verdiente "Alt-Landeshauptmänner".
Im festlichen Millenniumssaal des St. Pöltner Landhauses zeichnete Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner heute drei ehemalige Landeshauptmänner mit dem "Goldenen Komturkreuz mit dem Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich" aus. Hermann Schützenhöfer (Steiermark), Franz Schausberger (Salzburg) und Günther Platter (Tirol) wurden für ihr langjähriges Wirken, ihre Verdienste um den Föderalismus und ihren Einsatz für ein geeintes Österreich mit der höchsten Auszeichnung des Landes geehrt.
Der stille Reformer mit Haltung
Der gebürtige Niederösterreicher Hermann Schützenhöfer stand im Zentrum tiefgreifender Reformen in der Steiermark. Mikl-Leitner erinnerte an die Gemeindestrukturreform 2015: "Es war ein lebensverkürzender Prozess, denn Bürgermeister haben plötzlich die Straßenseite gewechselt. Aber man muss in der Politik auch bei Widerstand Flagge zeigen." Schützenhöfer habe als Landeshauptmann "mit Herz und Haltung" bewiesen, „dass Politik nicht laut sein muss, um wirksam zu sein – sondern klar, verlässlich, menschlich und auf Ausgleich bedacht.“ Besonders betont wurde sein Beitrag zur Verständigung zwischen Niederösterreich und der Steiermark im Zusammenhang mit dem Semmering-Basistunnel: "Aus einem Konflikt wurde eine Partnerschaft – und aus der Partnerschaft eine Freundschaft."
Europäischer Vordenker mit Weitblick
Als Landeshauptmann von Salzburg und Gründer des Instituts der Regionen Europas war Franz Schausberger ein „glühender Europäer“, wie Mikl-Leitner betonte: "Du warst Zeit deines politischen Lebens ein Brückenbauer – zwischen Regionen, Kulturen und Epochen." Besonders hob sie seine Arbeit im Ausschuss der Regionen hervor: "Du warst von Anfang an mittendrin statt nur dabei – und hast dort für Salzburg und für Europa gleichermaßen gewirkt." Seine politische Handschrift sei geprägt gewesen von kultureller Tiefe und europäischem Geist. "Du hast nicht nur Salzburg geprägt, sondern auch in Europa Spuren hinterlassen."
Tiroler Überzeugungstäter mit Handschlagqualität
Günther Platter führte Tirol von 2008 bis 2022 mit "starker Hand und offenem Ohr". Seine Laufbahn – vom Bürgermeister von Zams bis zum Innenminister – zeige, so Mikl-Leitner, "dass du die Menschen nie aus dem Blick verloren hast.“ Auch in der Konferenz der Landeshauptleute sei er ein verlässlicher Partner gewesen: "Mit dir konnte man diskutieren, streiten – aber vor allem: verlässlich zusammenarbeiten." Mit einem Augenzwinkern erinnerte Mikl-Leitner an einen nie beigelegten Disput: "Was du als stolzer Tiroler nie einsehen wolltest, ist, dass wir Niederösterreicher den alpinen Skilauf erfunden haben – dank Mathias Zdarsky."
Zum Abschluss betonte Mikl-Leitner die Vorbildwirkung aller drei Geehrten: "Ihr habt gezeigt, was Politik sein kann – und Maßstäbe gesetzt, wie sie sein soll: verantwortungsvoll, vertrauenswürdig, stabil, nahe an den Menschen und mit der Zukunft im Blick." Die Verleihung der höchsten Auszeichnung des Landes sei ein "Danke im Namen von Niederösterreich – für euer Wirken, eure Lebensleistung und eure Verbundenheit mit unserem Land."