Neues Handbuch

Große Sanierungsoffensive für Niederösterreichs Kellergassen

23.04.2025

Es ist ein großes Bekenntnis zur eigenen Geschichte: Niederösterreich investiert gezielt in die Erhaltung seiner Kellergassen. Damit die alten Presshäuser, Keller und Gassen nicht dem Verfall preisgegeben werden, wurde ein ganzes Maßnahmenpaket geschnürt. 

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© NÖ Werbung/Robert Herbst
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Die Kellergassen sind mehr als bloße Bauwerke – sie sind Seele und Stolz vieler Dörfer. Über 1.300 dieser historischen Gassen gibt es in Niederösterreich, besonders viele im Weinviertel. Hier reihen sich alte Presshäuser wie Perlen aneinander, gebaut aus Naturmaterialien, die dem Lauf der Zeit trotzen. Jedes dieser Häuser erzählt Geschichten von Winzern, Festen und Traditionen. Jährlich lassen sich bis zu 30.000 Besucherinnen und Besucher von dieser besonderen Atmosphäre verzaubern.

Handarbeit mit Herzblut

Damit dieses Kulturerbe nicht verfällt, wurde das neue "Handbuch Kellergasse" vorgestellt. Es richtet sich an alle, die mit Hingabe an der Erhaltung arbeiten – ob Privatpersonen oder Gemeinden. Von der richtigen Kalkputzmischung bis zum traditionellen Dachstuhlbau bietet der Leitfaden fundiertes Fachwissen und praxisnahe Tipps. Gemeinden erhalten auch Unterstützung bei Flächenwidmung, Gestaltung und – ganz wichtig – bei der Ausweisung von Schutzzonen. Diese sind Teil der Bebauungspläne und helfen, besonders schöne Gassenensembles dauerhaft zu bewahren. "Niederösterreichs Kellergassen sind ein Schatz, den wir für künftige Generationen sichern wollen. Sie sind nicht nur ein prägender Teil unserer Ortschaften, sondern tragen auch wesentlich zur touristischen Wertschöpfung im Land bei. Deshalb haben wir dieses umfassende Paket zum Erhalt unseres Baukulturerbes geschnürt“, erklärt die Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

© NLK Filzwieser
 

Zukunft aus Ziegeln und Holz

Das Land Niederösterreich unterstützt die Sanierung nicht nur mit Worten, sondern auch mit Geld und Know-how. Persönliche Beratung vor Ort, finanzielle Zuschüsse und eine neue Wertschätzung für traditionelles Handwerk zeigen: Diese Bauwerke haben Zukunft. Wer auf Holzfenster, Tonziegel und Kalkputz setzt, liegt goldrichtig. Wichtig: Förderungen gibt es nur, wenn der Keller in einer Schutzzone liegt und fachgerecht saniert wird. Die Initiative „Baukulturerbe Niederösterreich“ nimmt nicht nur Kellergassen, sondern auch Vierkanter, Stadl und Lesehöfe ins Visier. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) bringt es auf den Punkt: "Diese Gebäude zeigen, wie tief der Weinbau bei uns verwurzelt ist." So wird das Alte zur Grundlage für Neues – und aus stillen Gassen lebendige Orte. 

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