Digitale Betreuung
HerzMobil NÖ erhöht Lebensqualität
15.09.2025Rund 300.000 Menschen in Österreich leiden an einer chronischen Herzschwäche, allein in Niederösterreich kommt es jedes Jahr zu etwa 25.000 Klinikaufenthalten. Mit "HerzMobil NÖ" startet eine Initiative zur Vermeidung von Spitalswiederaufnahmen und einem spürbaren Gewinn an Lebensqualität.
Herzinsuffizienz gehört zu den häufigsten internistischen Erkrankungen. Dabei kann das Herz den Körper nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgen – die Folge sind Atemnot, eingeschränkte Belastbarkeit, Wassereinlagerungen und wiederholte Klinikaufenthalte. Mit "HerzMobil NÖ" startet nun erstmals auch in Niederösterreich ein telemedizinisches Betreuungsprogramm für Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz. "Damit setzen wir ein starkes Signal für eine moderne und innovative Gesundheitsversorgung in Niederösterreich", betonte der für die Kliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) beim Start des Projekts. Und Landesrat und NÖGUS-Vorsitzender Martin Antauer (FPÖ) ergänzt: "HerzMobil NÖ ist ein Beispiel dafür, wie moderne Medizin, digitale Technik und die Unterstützung des Landes Hand in Hand gehen – zum Nutzen aller Niederösterreicher.“
Gestartet wurde das Projekt zunächst am Universitätsklinikum Wiener Neustadt, wo in der ersten Pilotphase rund zehn Patientinnen und Patienten teilgenommen haben. Schon im ersten Jahr soll die Zahl auf etwa achtzig steigen, mittelfristig sind bis zu 450 Teilnehmer vorgesehen. Langfristig könnte HerzMobil NÖ jährlich bis zu 2.000 Patienten in ganz Niederösterreich begleiten. Die Teilnahme am Programm dauert zunächst drei Monate und kann bei Bedarf auf sechs Monate verlängert werden. Ausgestattet mit Smartphone, Waage und Blutdruckmessgerät erfassen die Patienten täglich ihre Werte, die automatisch an ein betreuendes Team übermittelt werden. Nach Abschluss geben sie das Smartphone zurück, Waage und Blutdruckmessgerät dürfen sie behalten.
Kostenlose Programme der ÖGK
Das Projekt zeigt, wie Telemedizin heute schon einen echten Mehrwert bringe– und sei ein Pilot für die digitale Betreuung weiterer chronischer Erkrankungen, sagt Elisabeth Bräutigam, Vorständin der NÖ Landesgesundheitsagentur. NÖGUS-Geschäftsführer Volker Knestel ergänzt: "Wir sind stolz auf die Umsetzung von Herzmobil in Niederösterreich und stellen als NÖGUS die Finanzierung gemeinsam mit der Sozialversicherung in den nächsten Jahren sicher.“ Und Ärztinnen- und Ärztekammer Präsident für NÖ Harald Schlögel betont das "engmaschige Behandlungsnetz für herzinsuffiziente
Menschen.“
Einer der ersten Patienten ist der 82-jährige Karl Grandl, der seit 15 Jahren an einer Herzinsuffizienz leidet und dem dank des Projekts weitergeholfen wurde. „Ich finde es beeindruckend, was mit dem Projekt auf die Beine gestellt wurde. Die laufende Betreuung war sehr gut und ich habe mich immer gut betreut gefühlt“, erklärt Grandl.