Schloss Schiltern
Jetzt Schlossherr oder Burgfräulein werden
19.12.2025Weil der Betrieb des Schlosses Schiltern finanziell nicht mehr zu stemmen ist, steht dieses nun zum Verkauf.
7.000 Quadratmeter Nutzfläche, insgesamt 15 Hektar Besitz (inklusive Wald und Wiesen), so die Eckdaten. Dies hat das Psychosoziale Zentrum (PSZ ) als Eigentümer des Schlosses Schiltern zu verwalten und zu betreuen, als Gesellschafter der GmbH fungieren die Stadtgemeinde Langenlois, Hypo-Landesbank, Caritas und Wirtschaftskammer NÖ.
"Die auch nur notdürftige Erhaltung des Schlosses stellt uns jedes Jahr vor finanzielle Herausforderungen“, erzählt Bürgermeister Harald Leopold gegenüber der "NÖN", dass man deshalb die Entscheidung getroffen habe, das Schloss zu verkaufen. Wenn möglich als Gesamtes, aber „das werde sicher nicht so einfach werden und wohl auch länger dauern, ist er sich bewusst. Die Bausubstanz sei im Allgemeinen gut, allerdings stehen dringend kostenintensive Erhaltungsarbeiten (neue Fenster, neue Heizung, Fassade, ...) an.
Verkauf wird wohl eher schwierig
Im Schloss sind derzeit einige Arbeitsgruppen des Psychosozialen Zentrums mit Wohnräumen und Werkstätten, Schloss-Café und Schlossladen untergebracht. Eingemietet sind Vereine wie die Arche Noah, die Modellbahn-Welt, RuGus (Institut für Regional-Raum-Kultur um Schiltern) und ein Caterer, der im neuen Trakt seine Küche betreibt.
Wechselvolle Geschichte
Die Geschichte des Schlosses ist eine wechselvolle: Im 16. Jahrhundert vom Wirtschaftshof zum Schloss ausgebaut, stand es im (Lehens-)Besitz verschiedener Herrschaften, wurde 1929 von der Gemeinde Langenlois erworben und schon 1930 an die Englischen Fräulein verkauft, die (mit Unterbrechung während des Zweiten Weltkriegs) hier eine Schule samt Internat betrieben. Seit 1987 gehört das Schloss dem PSZ. Den „Todesstoß“ für den Betrieb des riesigen Areals habe laut Leopold der Auszug der Caritas im Jahr 2017 verursacht. "Wir hätten schon damals eine wirtschaftlich tragbare Lösung suchen müssen“, resümiert er.