Land gegen Stadt

Klosterneuburg geht wegen Deponie auf die Barrikaden

06.05.2025

Ein Sturm der Entrüstung fegt durch Klosterneuburg: Das Land Niederösterreich genehmigt trotz massiver Bedenken eine Erdaushubdeponie. Die Stadtgemeinde geht nun gegen die Pläne vor. 

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Klosterneuburg– bislang ein idyllisches Fleckchen Erde. Bald könnte hier jedoch der Lärm von Baggern und Lastwagen regieren. Vor über einem Jahr reichte eine Firma den Plan für eine gigantische Erdaushubdeponie ein. Nun, rund zwei Wochen nach der Genehmigung durch das Land, brodelt es in der Stadtgemeinde. Bürgermeister Christoph Kaufmann (ÖVP) spricht von einem "massiven Eingriff in die Natur", der nicht nur Bäume, sondern auch Tiere verschwinden lassen würde. 

Verkehrslawine droht

Nicht nur die Natur, auch die Straßen sollen leiden. Schon jetzt plagen enge Gassen und schmale Wege die Bewohner von Weidling und Weidlingbach. Mit der geplanten Deponie könnte der Verkehr regelrecht explodieren. Dutzende Lastwägen täglich - ein Albtraum für Anrainer. Der Stadtrat reagierte geschlossen: Alle Fraktionen stimmten einstimmig für eine Beschwerde gegen das Bauprojekt. Ein ungewöhnlicher Schulterschluss.

Kampf auf juristischer Ebene

Die Stadt greift tief in die juristische Trickkiste: Neben einer mehr als ein Dutzend Seiten umfassenden Beschwerde an das Land schickt Klosterneuburg auch eine außerordentliche Revision ins Rennen. Im Visier: die umstrittene Umweltverträglichkeitsprüfung. Denn obwohl das Bundesverwaltungsgericht die Linie des Landes bestätigte – keine UVP-Pflicht – gibt sich Klosterneuburg nicht geschlagen. Doch Achtung: Die Verfahren haben keine aufschiebende Wirkung. Die Bagger könnten also rollen, während vor Gericht noch die Argumente fliegen. Und die Erdbau-Firma? Schweigt eisern. 

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