Kritik an ÖBB
Landbauer: "Wiener Neustadt darf kein Durchfahr-Bahnhof werden!“
21.09.2025Neue Railjet-Express-Züge sollen ab Dezember auf der Strecke Wien-Klagenfurt nicht in Wr. Neustadt halten. Der dortige Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) übt daran scharfe Kritik, in die Gegner dieses Vorhabens reiht sich nun auch Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) ein.
In Wiener Neustadt sorgten die Pläne der ÖBB zuletzt für heftige Verärgerung. Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) sprach in einem offenen Brief an das ÖBB-Management von einem "Anschlag auf die Pendlerinnen und Pendler". Er wolle nochmals mit den ÖBB verhandeln, sagte der Stadtchef. Die ÖBB ihrerseits verwiesen auf ein "sehr enges Zeitfenster bei den neuen Railjet-Express-Zügen". Ein Halbstundentakt zwischen Wien und Wiener Neustadt sei aber weiterhin geplant. Für Fahrgäste, die in Wiener Neustadt umsteigen, könne es ab Dezember möglicherweise zu längeren Umsteigezeiten kommen, gibt die die ÖBB unumwunden zu.
"Schlechterstellung des stärksten Knotenbahnhofs"
Zu den Plänen, Wiener Neustadt "links liegen zu lassen", hat sich jetzt auch Niederösterreichs Verkehrslandesrat, LH-Stellvertreter Udo Landbauer, kritisch geäußert: "Es ist völlig inakzeptabel, dass das neue Produkt Railjet Express – die schnellste Verbindung auf der Südbahn – in Wiener Neustadt nicht halten soll." Wiener Neustadt sei mit fast 40.000 Fahrgästen pro Tag der stärkste Bahnknoten Niederösterreichs. "Wer diesen Knoten zum bloßen Durchfahr-Bahnhof degradiert, begeht einen schweren Fehler zulasten der gesamten Region.“ Landbauer fordert daher eine klare Kurskorrektur: "Dieser Fahrplan darf so nicht umgesetzt werden. Ich verlange von der ÖBB und vom Bund die sofortige Überprüfung und Korrektur im Fernverkehrsangebot. Es muss sichergestellt sein, dass die schnellsten Züge des Landes in Wiener Neustadt halten. Alles andere ist eine Schlechterstellung, die wir nicht hinnehmen können."
Landbauer betont wiederholt die Rolle des Wiener Neustädter Hauptbahnhofes als Umsteigeknoten. Diese Anschlüsse dürfen durch die Fahrplanänderung keinesfalls verschlechtert werden Außerdem verweist er darauf, dass Niederösterreich zuletzt etwa mit dem Cityjet-Express 9 für deutliche Verbesserungen für die Region gesorgt habe, nun könne Wiener Neustadt nicht zum "Durchfahrbahnhof" werden. Mit dem CJX9 und den neuen Doppelstockzügen über den Verkehrsdienstevertrag stelle Niederösterreich sicher, dass "unsere Pendler schnelle, direkte und bequeme Verbindungen bekommen. Es kann nicht sein, dass der Fernverkehr diese Verbesserungen im Nahverkehr untergräbt und einfach durchrauscht", so Landbauer erzürnt.