Prüfungsbetrug 2.0

Maturant nutzte ChatGPT: Prüfung in Wieselburg ungültig

16.05.2025

Bei der Deutschmatura am Francisco Josephinum in Wieselburg griff ein Schüler zur Künstlichen Intelligenz - und flog auf. Während 25 weitere Kandidaten ebenfalls unerlaubt im Netz surften, wurde nur einer beim Einsatz von ChatGPT überführt. Jetzt muss er im Herbst zur Wiederholung antreten 

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Die Deutschmatura am Francisco Josephinum in Wieselburg läuft am 7. Mai zunächst scheinbar reibungslos. Doch im Hintergrund geschieht Unerlaubtes: 26 Schülerinnen und Schüler umgehen die Prüfungsumgebung der Schulcomputer und verschaffen sich Zugriff aufs Internet.

In 21 Fällen soll das noch während der Prüfung geschehen sein, in drei weiteren nach Abgabe der Arbeiten. Einer der Maturanten nutzte laut Ministerium den Chatbot ChatGPT - ein schwerer Verstoß.
"Dem jungen Mann wurden die Prüfungsunterlagen abgenommen. Die Schulleitung stellte ihm ein ‚nicht beurteilt‘ aus.“ Im Herbst muss er erneut antreten", erklärt Direktor Martin Kerschbaumer gegenüber noe.ORF.at. 

Konsequenzen und Kontrolle

Die Schule handelte schnell. Alle verwendeten Laptops wurden dem Bildungsministerium zur Analyse übergeben. Doch laut Kerschbaumer sei "im Nachhinein leider nicht mehr nachweisbar“, ob weitere Schüler geschummelt haben. Die übrigen Prüfungen gelten als rechtlich unbedenklich, "da nicht zweifelsfrei feststeht, dass eine Leistung vorgetäuscht wurde“, heißt es vom Ministerium.

Um für kommende Prüfungen besser gewappnet zu sein, plant das Francisco Josephinum technische Nachrüstungen. Die Bildschirme der Maturanten sollen künftig während der Klausuren zentral überwacht werden. Ein Vorfall, der das Vertrauen in digitale Prüfungen erschüttert. Und ein Schüler, der jetzt für einen Mausklick die Reifeprüfung wiederholen muss. 

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