Korneuburg

Neue E-Motocross-Strecke sorgt für Begeisterung und Bedenken

12.08.2025

Mit dem Bau einer urbanen E-Motocross-Strecke will Korneuburg Freizeit und Nachhaltigkeit verbinden. Befürworter sehen ein Vorzeigeprojekt, Kritiker befürchten negative Folgen für die Wohnqualität. 

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In Korneuburg wächst ein Projekt, das Geschwindigkeit, Innovation und Familienfreude verspricht. Auf einem Areal in der Wegscheid 5 entsteht Österreichs erste öffentliche, urbane E-Motocross-Strecke, nur wenige Minuten von Wien entfernt. Betreiber Masters of Dirt schwärmt von emissionsfreiem, fast lautlosem Fahrspaß und einem Freizeitareal mit Skatepark, Airbag, Trampolinen und Paddelcourt. Anfang September sollen hier Stark VARG und Talaria E-Bikes über separate Parcours für Kinder und Erwachsene gleiten.

© Stadtgemeinde Korneuburg

Vision von Action ohne Abgase

"Wir schaffen hier nicht nur eine neue Strecke, sondern einen Ort, an dem Innovation auf Emotion trifft", so Georg Fechter, das Mastersmind hinter Masters of Dirt. Die Betreiber wollen Motorsport für alle anbieten, ohne Auspuffgase und mit deutlich weniger Lärm als klassische Motocross-Maschinen. Verleihservice, Parkplätze und gute Anbindung sollen das Gelände zu einer Eventlocation für Groß und Klein machen. Geplant sind jährliche Gemeindefeste, private Feiern und Sportveranstaltungen. Am 20. September steigt das große Masters of Dirt Sommerfest.

Sorge um Lärm und Staub

Nicht alle Anrainer teilen die Begeisterung. Kritiker befürchten, dass der Fahrbetrieb mehr Staub aufwirbeln und lauter ausfallen könnte, als die Projektwerbung verspricht. Besonders im windanfälligen Donauraum sehen sie Risiken für eine zusätzliche Feinstaubbelastung. Auch die Nähe zu Wohngebieten sorgt für Unmut. Die Bezirkshauptmannschaft hat nach Bekanntwerden des Vorhabens Unterlagen angefordert, um Lärm- und Staubwerte zu prüfen und zu klären, ob eine Genehmigungspflicht besteht.

© Masters of Dirt

Betreiber setzen auf Sicherheit und Limits

Die Betreiber verweisen auf Erfahrungen mit einer kleineren Teststrecke am gleichen Standort, bei der es nach eigenen Angaben keine Beschwerden gab. Geplant ist, den Untergrund vor jedem Betrieb zu bewässern und maximal acht Fahrer gleichzeitig zuzulassen. Die Lärmmessungen der eingesetzten Elektrobikes sollen deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen. Bürgermeister Christian Gepp (ÖVP) sieht im Projekt einen wichtigen Baustein für das Freizeitangebot der Stadt und betont den wirtschaftlichen Nutzen.

Zwischen E-Motorsport-Euphorie und Anrainerärger rückt der Septemberstart näher. Ob Korneuburg dann zum Mekka der leisen Motoren oder zum Dauerstreitfall wird, entscheidet sich bald auf und neben der Strecke. 

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