Gesprächsformat

Niederösterreich positioniert sich in Verteidigungsindustrie

13.10.2025

Beim "Forum Wirtschaft und Sicherheit" stand der Austausch im Fokus, um niederösterreichische Unternehmen als Zulieferer zu positionieren und die Innovationskraft heimischer Betriebe gezielt in sicherheitsrelevante Projekte einzubinden. Denn klar ist: Der Verteidigungsbereich ist Wirtschaftsfaktor.

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© NLK Pfeiffer
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Die aktuelle internationale Sicherheitslage erfordere neue Antworten und verstärkte Zusammenarbeit zwischen Politik, Behörden und Wirtschaft. Auf Einladung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kamen heute hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft in St. Pölten zusammen. Im Mittelpunkt des Forums standen aktuelle europäische und nationale Initiativen wie der EU-Plan "Readiness 2030“ sowie der österreichische Aufbauplan 2032, die beide milliardenschwere Investitionen in Verteidigung und Sicherheit vorsehen. Diese Programme eröffnen Chancen für die heimische Industrie – insbesondere für innovative KMU. 

© APA/GEORG HOCHMUTH

"Wir leben in einer Zeit der geopolitischen Umbrüche. Europa muss aufrüsten und hier können auch unsere Firmen aus Niederösterreich einen Beitrag leisten. Dadurch können in den kommenden Jahren neue gut bezahlte Jobs in unserem Bundesland entstehen“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Verbindung zwischen Verteidigungs- und Wirtschaftspolitik: "Wenn Europa in seine Verteidigung investiert, dürfen davon nicht nur die anderen profitieren. Da wollen wir auch für uns in Niederösterreich einen wirtschaftspolitischen Mehrwert erzielen. Unsere Betriebe haben in diesem Bereich sehr viel an Know-how, an Spezialisierung, an exzellenten Dienstleistungen und Produkten zu bieten.“ 

Niederösterreichs Betriebe spezialisiert

Mit dieser neuen Initiative werden Kräfte gebündelt, "wir nützen unsere Synergien, um unsere Betriebe zu stärken. Dafür braucht es aber auch praxistaugliche Rahmenbedingungen, weniger Bürokratie und ein gemeinsames Verständnis, dass Sicherheit, Wirtschaft und Gesellschaft nur gemeinsam erfolgreich sein können“, betont Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ. Und IV-NÖ-Präsident Kari Ochsner erklärt: "Die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Europas und Österreichs ist eine sicherheitspolitische Realität und gleichzeitig eine wirtschaftliche Chance. Es geht um eine leistungsfähige industrielle Basis, die mit Unternehmen und Zulieferbetrieben vom Maschinenbau über Bauwirtschaft bis zur Stahlverarbeitung unsere Eigenständigkeit stärkt. Die Modernisierung des Bundesheeres und die europäischen Initiativen in Bereichen wie Sicherheit und Resilienz sowie Infrastruktur schaffen gerade für niederösterreichische Betriebe neue Möglichkeiten, sich mit Know-how und Qualität in sicherheitsrelevante Wertschöpfungsketten einzubringen.  

Bundesheer als Wirtschaftsfaktor in Niederösterreich

Und der niederösterreichische Militärkommandant Brigadier Georg Härtinger sagt: "In den nächsten Jahren werden in niederösterreichische Kasernen insgesamt 300 Mio. Euro investiert, u.a. werden alle Standorte energieautark. Besonders große Um- und Ausbauten finden in Langenlebarn, Allentsteig und Wr. Neustadt statt. Die Planungen für einen kompletten Neubau der Kaserne in Mistelbach sind am Laufen. Zudem profitiert Niederösterreich mit insgesamt 18 Kasernen Standorten überproportional von den anstehenden Beschaffungen im Rahmen des Aufbauplans 2032+ - darunter neue LKW, Kampffahrzeuge, Drohnen, Hubschrauber oder EDV- und Funksysteme. Insgesamt bleiben bei Baumaßnahmen 90 Prozent und bei Beschaffungen 60 Prozent der Wertschöpfung im Land, womit das Österreichische Bundesheer mehr denn je ein Wirtschaftsfaktor für Niederösterreich und die Regionen darstellt.“ 

Investitionen in die Sicherheit

ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, übernimmt die Rolle der koordinierten Schnittstelle zwischen Landesregierung, Behörden und Wirtschaft. "Das Forum Wirtschaft und Sicherheit soll künftig jährlich stattfinden. Zwischen den Foren sind regelmäßige Koordinationsrunden geplant, um den Austausch zu fördern und niederösterreichische Unternehmen international sichtbarer zu machen. Ziel ist es, niederösterreichische Unternehmen als anerkannte Zulieferer in nationalen und europäischen Sicherheitsprojekten zu positionieren“, informiert ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki.  

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