Rahmenprogramm
ÖBB: 839 Mio. Euro allein für Streckenmodernisierungen in NÖ
29.12.2025Investitionen in zeitgemäße und komfortable Stationen stehen dabei ebenso am Programm wie umfassende Services an Strecken.
In Summe werden im Jahr 2026 allein in Niederösterreich 839 Mio. Euro (gemäß Rahmenplan 2025-2030) investiert. So gehen entlang der Weststrecke die Erhaltungsarbeiten kontinuierlich weiter. Im Bahnhof Wien Hütteldorf werden Weichen getauscht, in der Haltestelle Dürrwien die Bahnsteige erneuert. Zwischen Dürrwien und Rekawinkel wird 2026 ein bestehendes Natursteingewölbe gegen ein Stahlbetontragwerk ausgetauscht und die Engstelle der B44 deutlich entschärft. Während der Hauptbauphase an der Unterführung muss die B44 gesperrt werden. Es wird eine Umleitung eingerichtet, Autofahrer müssen sich auf längere Fahrzeiten einstellen. Parallel werden Mauern und Entwässerungen erneuert. Auf die Zielgerade biegen die Arbeiten für den neuen, barrierefreien Bahnhof Maria Anzbach auf der Alten Weststrecke, der im Frühjahr 2026 fertig wird. In Neulengbach starten Arbeiten für die Errichtung eines Elektronischen Stellwerks und der Oberleitung.
Für die Modernisierung der Haltestelle Ollersbach und die Auflassung von vier Eisenbahnkreuzungen im Bereich bis Böheimkirchen laufen die Planungen weiter auf Hochtouren. Im westlichen Mostviertel zwischen St. Peter-Seitenstetten und St. Johann-Weistrach werden 2026 Gleise erneuert.
Moderne Strecken für moderne Anforderungen
Entlang der wichtigsten Strecken von Wien aus Richtung Wein- und Waldviertel laufen die Arbeiten auch 2026 intensiv weiter. An der Franz-Josefs-Bahn finden zwischen Wien Franz-Josefs-Bahnhof und Wien Heiligenstadt Arbeiten statt. Die Haltestelle Wien Spittelau wird modernisiert, umfangreiche Gleisbauarbeiten sind für einen weiterhin ruhigen und sicheren Zugverkehr notwendig. Zwischen Kritzendorf und St. Andrä-Wördern werden auch 2026 wieder groß angelegte Erhaltungs- und Gleisbauarbeiten realisiert. Im weiteren Verlauf der Strecke wird zwischen Absdorf-Hippersdorf und Sigmundsherberg die Oberleitung an höhere Zuggeschwindigkeiten angepasst, zwischen Limberg-Maissau und Eggenburg starten Gleisarbeiten und bis Gmünd werden Eisenbahnkreuzungen erneuert. In Limberg-Maissau beginnen auch die Arbeiten an der Modernisierung des Bahnhofs, während der Bahnhof Sigmundsherberg im Frühjahr 2026 fertig wird. Am Kremser Ast der Franz-Josefs-Bahn finden zur gleichen Zeit Erhaltungsarbeiten an Weichen und Gleisen statt.
Parallel laufen das Behördenverfahren für die Direktanbindung von Horn an die Franz-Josefs-Bahn sowie die Planungen für den selektiv zweigleisigen Ausbau der Franz-Josefs-Bahn kontinuierlich weiter. Nach Fertigstellung aller Maßnahmen werden die Züge von Gmünd um bis zu zehn Minuten schneller in Wien sein. Die Fahrzeit von Horn nach Wien verkürzt sich sogar um bis zu 15 Minuten.
Entlang der Nordwestbahn finden in Göllersdorf und Hollabrunn Gleisarbeiten statt. Die Modernisierung der Kamptalbahn findet 2026 ebenfalls ihre Fortsetzung. Entlang der Traisentalbahn gehen die Arbeiten an der Elektrifizierung der Strecke in die nächste Bauphase. Hier werden die Voraussetzungen für einen tagesdurchgängigen Taktfahrplan mit Fahrplanverdichtungen geschaffen.
Starker Ausbau östlich von Wien
Auf der Flughafenschnellbahn werden auch 2026 wieder notwendige Investitionen getätigt. Neben Erhaltungsarbeiten auf der Strecke modernisieren wir die Station Maria Ellend durch die Errichtung neuer Bahnsteige.
Der Neubau des Bahnhofs Himberg biegt in die Zielgerade ein, die Eröffnung ist im November 2026 geplant. Davor kommt es im Zeitraum von 8. März bis 21. Juni 2026 noch einmal zu umfangreicheren Einschränkungen und Schienenersatzverkehr auf der Ostbahnstrecke. Gleichzeitig laufen die Planungen für den Umbau des Bahnhofs Götzendorf weiter, während für die Flughafenspange das UVP-Verfahren weitergeht. Die Flughafenspange bindet den Flughafen an das internationale Hochleistungsstreckennetz an und ermöglicht künftig schnelle und direkte Nah- und Regionalverkehrsverbindungen zwischen Wien und der Region östliches Niederösterreich/Nordburgenland. Damit verbessert sie die Verkehrsangebote insbesondere für Pendler:innen.
Weitreichende Arbeiten entlang der Nordbahn
Nachdem im Mai 2026 die neue Straßenunterführung in Silberwald für den Verkehr freigegeben werden kann, folgt im Herbst die Fertigstellung der modernen und barrierefreien Haltestelle. Die Arbeiten im Bereich des Bahnhofs Gänserndorf werden 2026 ebenfalls fertig, parallel laufen die Arbeiten im Gemeindegebiet von Angern mit dem Bau der Straßenüberführung der L3027 und dem Neubau der sogenannten „Europabrücke“ an.
Zügig in den Süden
Auch von Wien aus Richtung Süden stehen 2026 zahlreiche Vorhaben am Programm. Für den viergleisigen Ausbau zwischen Wien Meidling und Mödling gehen die Planungen weiter. Die Arbeiten für die viergleisige Nordeinfahrt des Wiener Neustädter Hauptbahnhofs laufen planmäßig. Damit wird die verkehrsstrategisch wichtige Drehscheibe für das mit Öffnung der Koralmbahn steigende Zugsangebot in Richtung Süden gerüstet. Die Stadt ist einer der Taktknoten mit den meisten Zughalten Österreichs. 2025 verlagern sich die Arbeiten großteils von außerhalb des Gleisbereichs auf die Gleise und hinter die Lärmschutzwände. Das bedeutet weniger Beeinträchtigungen für zahlreiche Anrainer:innen. Auch die weitere Attraktivierung der Pottendorfer Linie hat bereits volle Fahrt aufgenommen. Auf der Semmeringbahn wird während des laufenden Betriebs die Sanierung des Viadukts „Kalte Rinne“ fortgeführt, es kommt zu Änderungen im Fahrplan.
Stimmen zur Modernisierung
"Investitionen in das österreichische Bahnnetz sind nicht nur eine essenzielle Voraussetzung für die Mobilitätswende, sondern auch ein wichtiger Motor für die heimische Wirtschaft. Bedeutende Vorhaben wie die jüngst in Betrieb gegangene Koralmbahn oder künftig der Semmering-Basistunnel bewirken eine nachhaltige Stärkung des Standorts und sind internationale Aushängeschilder für das Bahnland Österreich“, so Peter Hanke, Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur.
Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding: "Es braucht eine leistungsfähige Bahn, um die künftigen Anforderungen an die Mobilität der Menschen langfristig zu meistern. Dazu gehören neben den großen Vorhaben für den internationalen Personen- und Güterverkehr auch Reinvestitions- und Attraktivierungsmaßnahmen am gesamten Netz und insbesondere in moderne Bahnhöfe und attraktiven Nahverkehr für die Pendler:innen. Dabei gilt: Für unsere Fahrgäste sind wir auch während der Bauarbeiten ein verlässlicher Partner.“