Moped zu laut

Pensionist schießt auf Schüler (17)

19.08.2012

Dann trat er die Flucht ins einem Luxus-Cabrio an. Die Polizei konnte ihn stoppen.

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Lärm soll den 67-jährigen Senior in Rage gebracht haben. Deshalb ist er in sein Haus gegangen, hat seinen Revolver aus dem Safe geholt und geschossen – einem Schüler mitten durchs Knie.

Samstag gegen 19 Uhr soll die Situation in der Schönblickstraße in Ternitz (Bez. Neunkirchen) schon einmal außer Kontrolle geraten sein. Ein Anrainer fühlte sich von Jugendlichen in seiner Abendruhe gestört. Die Heftigkeit des Streits veranlasste Zeugen, die Polizei zu rufen.

Alarm
Minuten später hallte ein Schuss durch die Gasse. „Da wusste ich, jetzt ist etwas passiert“, schildert ein Nachbar. Er alarmierte erneut die Polizei. „Jetzt müßt’s aber schnell kommen“, hatte er ins Telefon gebrüllt. Da hatte sich der Schütze allerdings schon aus dem Staub gemacht – er war geflüchtet.

„Ich fühlte mich vom ständigen Mopedlärm belästigt“, gab der Schütze später zu Protokoll. Da die Jugendlichen uneinsichtig weiter am Gashahn gedreht und ihn auch noch bedroht hätten, sei er ins Haus gegangen um seinen Revolver, eine durchschlagskräftige 357 Magnum, zu holen. Damit wollte der geborene Wiener die Kids einschüchtern, sich Respekt verschaffen.

Warnschuss
„Ich wollte lediglich einen Warnschuss abgeben“, schilderte der Pensionist bei der Einvernahme kleinlaut. Doch der Schuss ging ins Knie – im wahrsten Sinn des Wortes. Marcel H., ein 17-jähriger Schüler, brach mit einem glatten Kniedurchschuss blutend zusammen. Der Schütze brachte seine Waffe wieder zurück ins Haus und versperrte sie sorgsam im Safe.

Flucht endete im Graben
Als Polizisten schließlich am Tatort eintrafen, begegnete ihnen ein grünes MG-Cabrio. Am Steuer: Der Unglücksschütze, der seine Waffe übrigens legal besaß und bisher auch noch nie auffällig geworden war. Jetzt wollte er aber mit seinem Oldtimer zu seinem Bruder fahren, „um zu reden“. Doch sein Fluchtversuch Richtung Gloggnitz misslang.

Verfolgt von den Cops, rutschte der Lenker mit dem offenen Wagen schließlich noch von der Straße und rammte einen Baum.

Wenig später klickten die Handschellen für den schießwütigen Opa. Seither sitzt er in Wiener Neustadt in Untersuchungshaft. Ein Alkotest bei dem Ternitzer ergab 1,5 Promille Alkohol im Blut. Weitere Ermittlungen sind noch im Laufen.

Mutter: "Mein Sohn ist kein Randalierer"

ÖSTERREICH: Frau H., wie kam es zu der Eskalation?
Angelika H.: Das weiß ich nicht. Außerdem wollte ich den Mann beruhigen.

ÖSTERREICH: Kennen sie den Schützen?
H: Ja, ich habe ihn ein paarmal gesehen. Kontakt mit dem Mann gab es allerdings keinen.

ÖSTERREICH: Er sagt, er sei von Motorgeräuschen belästigt worden.
H.: Das kann ich mir nicht vorstellen. Da waren keine Mopeds oder Autos mit dabei, wie es bereits in einigen Meldungen geheißen hat.

ÖSTERREICH: Könnte Marcel, ihr Sohn, den Nachbarn provoziert haben?
H.: Garantiert nicht. Mein Sohn ist kein Randalierer. Warum es zum Streit und schließlich zur Schussabgabe kam, ist mir immer noch ein Rätsel.

ÖSTERREICH: Wie geht es Marcel im Krankenhaus?
H: Den Umständen entsprechend – nicht gut.

Fritz Weichslbaum

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