Massives Problem

Rattenplage in Judenau: Bürgermeister stellt Hühnerhaltern Ultimatum

07.08.2025

Die Gemeinde Judenau-Baumgarten steht vor einem massiven Schädlingsproblem. Offene Futterreste in privaten Hühnerställen begünstigen nach Einschätzung der Verwaltung die Ausbreitung von Ratten.
Der Bürgermeister stellt den Hühnerhaltern nun ein Ultimatum und kündigt rechtliche Schritte an.

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© Gemeinde Judenau-Baumgarten
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In der Marktgemeinde Judenau-Baumgarten (Bezirk Tulln) nimmt ein hausgemachtes Problem bedrohliche Ausmaße an. Die beliebte Hühnerhaltung im eigenen Garten wird zur Quelle eines massiven Rattenbefalls. "Der Grund sind nicht die Hühner, sondern das Futter und die Futterreste, welche rund um die Uhr wie ein Buffet für die Ratten bereitstehen“, erklärt Bürgermeister Georg Hagl (ÖVP) in einer Aussendung Ende Juli. Die Tiere bedienen sich dort ungestört. Und sie tun es nicht allein. "Hühner und Ratten sind auch keine Feinde, im Gegenteil, sie vertragen sich bestens und fressen auch gemütlich aus einem Futtertopf", so Hagl.

Die klassische Schädlingsbekämpfung greift unter diesen Umständen kaum noch. Ratten ignorieren Köder, solange offene Körner und Mais auf dem Boden liegen.
Daraus entsteht eine Entwicklung, die nicht nur einzelne Grundstücke betrifft. Der zunehmende Rattenbefall bedroht die Hygiene im gesamten Wohngebiet und gefährdet die öffentliche Gesundheit.

Gemeinde stellt Ultimatum

Laut Verordnung ist die Hühnerhaltung im Bauland-Wohngebiet nicht erlaubt. Dennoch sind in den vergangenen Jahren immer mehr Ställe entstanden. Bürgermeister Hagl zeigt Verständnis für die Hühnerhaltung, doch die Gemeinde müsse jetzt handeln. "Wir wissen, dass es schwer fällt, bestehende Hühner zu entfernen", sagt Hagl. Wenn sich das Problem nicht eindämmen lässt, sollen alle betroffenen Tierhalter per Bescheid zur Entfernung der Hühner aufgefordert werden.

Hagl bittet darum, Fütterungen zeitlich zu begrenzen und alle Futterreste vollständig aus Gärten und Ställen zu entfernen. Sollte das nicht gelingen, werde die Gemeinde reagieren. "Zum Wohle der Gesundheit aller", so Hagl wörtlich, müsse die Haltung untersagt und zur Anzeige gebracht werden.

Schädlingsbekämpfung läuft auf Hochtouren

Die Gemeinde hat bereits professionelle Schädlingsbekämpfer beauftragt. Sie sind an den bekannten Problemstellen aktiv und setzen gezielt Köderboxen ein. Ein Rattenbefall kann direkt beim Gemeindeamt gemeldet werden. Wer möchte, kann auch auf dem eigenen Grundstück Köderboxen aufstellen. Für Bürgermeister Hagl steht fest, dass nur konsequente Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Bevölkerung die Situation entschärfen kann. "Wenn unsere Gemeinde das Rattenproblem nicht in den Griff bekommt, müssen wir alle Hühnerbesitzer mit Bescheid auffordern, diese zu entfernen“, erklärt Hagl.
Die nächsten Wochen entscheiden, ob freiwillige Maßnahmen ausreichen oder ob rechtliche Schritte folgen. 

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