Bezirk Baden

Schaf hielt Polizisten in Traiskirchen auf Trab

01.10.2018

Das umherirrende Tier wurde schlussendlich in die Obhut des Wiener Tierschutzvereins übergeben.

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© Getty Images (Symbolbild)
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Im Gewerbegebiet Oeynhausen bei Traiskirchen ging es am Samstag tierisch zu. Denn ein Schaf hielt die Menschen dort auf Trab. Das umherirrende Tier beschäftigte zunächst die Polizei. Die Beamten sichteten das Tier auf einer Straßen, aber leider konnten sie es nicht einfangen. Allerdings sicherten sie es mit der Hilfe eines Mitarbeiters, der in der Nähe arbeitet. Daraufhin wurde das Tierheim Baden informiert, allerdings fühlte sich dort niemand zuständig für den Vorfall.

Also nahm man mit dem Wiener Tierschutzverein (WTV) Kontakt auf. Dort nahm man sich dem Tier sofort an. Zwei Mitarbeiter holten das Schaf nach Vösendorf und tauften es auf den Namen „Daisy“.

In einer Stallung fand das Tier nun Unterschlupf und Ruhe. Daisy fehlte zum Glück nichts. Sie kam mit dem Schrecken davon. Wem sie gehört oder woher sie kam, ist indes noch nicht geklärt. Diesbezügliche Hinweise können telefonisch an den WTV unter 01 699 24 50 gerichtet werden.

Entziehen sich Tierheime der Verantwortung?

Der Wiener Tierschutzverein nimmt diesen Vorfall aber erneut zum Anlass um auf ein Problem aufmerksam zu machen. Demnach sollen sich Tierheime in Niederösterreich immer öfter für „unzuständig“ halten in solchen Fällen einzugreifen, obwohl der Tierschutz sehr wohl in ihr Zuständigkeitsbereich fallen würde, so der Wiener Tierschutzverein.

Es sollte allerdings bei ungefährlichen Tieren die Tierschutz-Grundhaltung moralisch dazu verpflichten, zu helfen und jedenfalls für eine vorübergehende Unterbringung zu sorgen, meint WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic: „Es kann nicht Aufgabe der Einsatzkräfte sein, oftmals stundenlang herumzutelefonieren, bis Hilfe organisiert wird. Wenn Tierheime sogar Polizei und Feuerwehr im Stich lassen, dann wird die Bereitschaft, tunlichst allen Tieren in Not zu helfen, also auch sogenannten Nutztieren oder Wildtieren, sinken. Und das können TierschützerInnen doch nicht hinnehmen“.

Petrovic ist zwar klar, dass der WTV aufgrund seiner Größe mehr und schneller Tiere unterbringen kann, allerdings kann selbst ein kleines Tierheim für eine kurze Zeit ein Schaf unterbringen.

Die WTV-Präsidentin fordert daher einmal mehr einen Tierschutzverbund für die Ostregion (Wien, NÖ, Burgenland), wo auch Notrufe koordiniert werden können und rasch gemeinsam mit den Einsatzkräften entschieden werden kann, wer federführend die Rettung übernimmt und koordiniert.

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