Center schlägt Alarm
"Schikane": Grenzkontrollen bremsen Freeport-Outlet aus
05.08.2025Während der Verkehr an den übrigen Grenzübergängen zwischen Österreich und Tschechien weitgehend ungehindert fließt und nur stichprobenartig kontrolliert wird, entwickelt sich der Übergang bei Kleinhaugsdorf–Hatě zunehmend zur Problemzone für das Freeport Fashion- und Designer-Outlet-Center.
Am Übergang zwischen Kleinhaugsdorf und Hatě ist die Welt nicht mehr so mobil, wie sie sein sollte. Während an anderen Grenzübergängen wie Mikulov oder Bratislava kaum kontrolliert wird, müssen Autofahrer hier mit langen Verzögerungen rechnen. Besonders an Wochenenden kommt es zu intensiven Fahrzeugkontrollen, obwohl an anderen Stellen nur stichprobenartig geprüft wird. "Mittlerweile ist es zum System geworden“, sagt Thomas Seikmann, Geschäftsführer des Freeport Fashion- und Designer-Outlet-Centers.
Seikmann beobachtet die Entwicklung mit wachsendem Unverständnis. Vor allem, weil ausgerechnet dieser Übergang betroffen ist, der bei Ausflüglern und Familien wegen der legalen Sonntagsöffnung besonders beliebt ist. Die Folge sind genervte Gäste und Umsatzrückgänge.
Umstrittene Sonntagsöffnung
Das Freeport-Center zählt zu den führenden grenznahen Outlets Mitteleuropas. Es befindet sich vollständig in österreichischer Hand, hat über viele Jahre hinweg in Standort, Infrastruktur und Markenvielfalt investiert und lockt Kundinnen und Kunden aus mehreren Ländern an. Die tägliche Öffnung bis 21 Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen, ist gesetzlich erlaubt und wird stark genutzt.
Doch genau diese Sonntagsöffnung ist manchen offenbar ein Dorn im Auge. "Unsere Sonntagsöffnung stößt nicht überall auf Zustimmung – das wissen wir“, erklärt Seikmann. Manche würden darin eine wirtschaftliche Konkurrenz sehen, andere ein ideologisches Problem. "Doch dass daraus gezielte Kontrollmaßnahmen werden, ist nicht zu akzeptieren“, sagt Seikmann.
Eine offizielle Anfrage an das Innenministerium brachte laut Freeport keine klare Antwort. Stattdessen wurde auf sogenannte lageangepasste Risikoanalysen verwiesen. Seikmann kommentiert diesen Hinweis mit den Worten: "Diese finden nur ganz zufällig bei uns statt."
Einladung zum Dialog und klare Forderungen
Bei Freeport will sich von der schwierigen Situation nicht entmutigen lassen. Das Center bekennt sich weiterhin zur gesetzlichen Sonn- und Feiertagsöffnung und bleibt offen für Gespräche. Seikmann betont, dass es nicht um Sonderbehandlung geht. "Es geht um Gleichbehandlung. Handel braucht Planbarkeit, Fairness und offene Grenzen.“
Freeport lädt daher Entscheidungsträger aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft ein, sich selbst ein Bild zu machen. Das Center möchte zeigen, was der Standort leistet und wie wichtig funktionierende Verkehrsflüsse für ein florierendes Geschäftsmodell sind.
Seikmann erinnert daran, dass in vielen Medien über Personalmangel bei der Polizei berichtet werde. Umso unverständlicher sei es, dass genau hier Einsatzkräfte gebunden würden. "Polizistinnen und Polizisten werden für sinnlose Kontrollen abgezogen, obwohl sie an anderer Stelle dringend gebraucht würden", sagt er.