Arbeitslosenzahlen
SPÖ-Hergovich ortet "Arbeitsverweigerung" bei LR Rosenkranz
01.10.2025Heute sind die neuen Arbeitslosenzahlen in Niederösterreich gekommen. 53.000 Menschen sind arbeitslos. Die zuständige Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) hat jüngst erklärt, die Verantwortung für die Arbeitsmarktkrise liege bei der Bundespolitik. Daran übt SPÖ NÖ-Chef Sven Hergovich heftige Kritik.
"Wer so über seinen eigenen Aufgabenbereich redet, hat das falsche Verständnis von Verantwortung für den niederösterreichischen Arbeitsmarkt“, sagt SPÖ NÖ-Landesparteivorsitzender Sven Hergovich in einer Aussendung: "Gerade in einer Zeit, in der in Niederösterreich rund 53.000 Menschen ohne Arbeit sind und die Arbeitslosigkeit laufend steigt, ist es unverständlich, wenn die zuständige Landesrätin sich für unzuständig erklärt, die Hände in den Schoß legt und bei der eigenen Verantwortung nur auf andere zeigt", so Hergovich. Die Landesrätin nehme sich das Privileg heraus, dass für sie andere Regeln gelten.
Ende September 2025 sind 42.874 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt – das entspricht einem Plus von 2.262 Personen bzw. 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer befanden sich 53.021 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Die Arbeitslosenquote in Niederösterreich liegt bei 6,1 Prozent und damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 7,0 Prozent (+0,4 Prozentpunkte). Am stärksten fällt der Anstieg bei Jugendlichen bis 24 Jahre aus – mit einem Plus von 6,7 Prozent auf 4.702 Personen.
"Wenn Frau Rosenkranz ihren Job nicht machen will, dann soll sie es offen sagen“, so Hergovich provokant: "Ich bin jedenfalls jederzeit bereit, sie zu unterstützen – und dafür zu sorgen, dass Arbeitsmarktpolitik in Niederösterreich wieder ernst genommen wird. Damit die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich endlich wieder sinkt. Denn wir haben in der Vergangenheit bereits bewiesen, wie man mit Landesmaßnahmen die Arbeitslosigkeit drastisch senken kann."
Mit aktuell 13.112 offenen Stellen und 937 offenen Lehrstellen verzeichnet das AMS ein beachtliches Angebot – sogar um 2,3 Prozent mehr als noch im Jahr 2019, also vor der Pandemie. Um Arbeitsuchende und Unternehmen bestmöglich zusammenzubringen, setzen sowohl das AMS als auch das Land Niederösterreich auf ein breites Spektrum an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen“, so Landesrätin Rosenkranz. Aktuell sind 13.112 freie Stellen beim AMS gemeldet. Das sind um 15,4 Prozent weniger als im September des Vorjahres. Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist unterschiedlich.
Sechs SPÖ-NÖ-Vorschläge gegen Arbeitslosigkeit
1. Investitionen in Qualifizierung und Weiterbildung.
2. Ausbau von Ausbildungszentren – "nach dem Vorbild des Klimaschutzausbildungszentrums auch in Pflege, IT und Industrie 4.0".
3. Ein Beschäftigungspaket für die Industrie – "gezielte Unterstützung in Zeiten von Automobilkrise, hohen Energiepreisen und Strukturwandel".
4. Faire Energiepreise für Betriebe.
5. Stärkung des sozialen Wohnbaus als Jobmotor – "sichert und schafft sofort Arbeitsplätze im Bau- und Handwerksbereich".
6. Stärkung der Gemeinden – "ein Entlastungspaket, damit Kommunen wieder investieren und Jobs vor Ort sichern können".