Südbahn
Und sie fahren doch: 170 ÖBB-Verbindungen nach Wr. Neustadt erstritten
14.10.2025Der Protest aus der Bevölkerung und der Politik - allen voran durch LH-Stv. Udo Landbauer (FPÖ) - wirkt: Jetzt sollen doch täglich 170 Verbindungen von Wiener Neustadt nach Wien verkehren.
Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) und ÖBB-Chef Andreas Matthä präsentieren nun Neuerungen, die bisher ventilierten Fahrplanpläne werden somit verworfen. Weil an und für sich für die neuen Railjet-Xpress-Züge kein Halt am Verkehrsknotenpunkt Wiener Neustadt vorgesehen war, hatte es im Vorfeld Proteste und einen Aufschrei der Politik gegeben. Dieser Tage ist es deshalb zu einem Gesprächsgipfel zwischen Schneeberger und Mattthä gekommen.
Hintergrund für die deutlichen Änderungen im Fahrplan ist die Inbetriebnahme des Koralmtunnels, der den Bahnverkehr auf der Südstrecke deutlich beschleunigt. Die neuen Railjet Xpress-Züge (RJX) verkehren allerdings in "einem sehr engen Zeitfenster zwischen Wien und Bruck an der Mur. Ein zusätzlicher Halt der RJX-Züge in Wiener Neustadt würde dieses enge Zeitkorsett sprengen und den Gesamtfahrplan aus dem Takt bringen“, heißt es vonseiten der ÖBB.
Bei dem Termin beteuerte Matthä, dass auch ohne der neuen RJX-Railjet-Verbindung Wiener Neustadt und der Südraum die am besten angebundene Region zur Bundeshauptstadt Wien ist. "Wiener Neustadt wird im kommenden Fahrplan ein sehr starkes Zugangebot haben, das mit kaum einer anderen Stadt in Österreich vergleichbar ist. Mit 170 täglichen Verbindungen nach Wien und alleine 24 Fernverkehrsverbindungen in die Steiermark und nach Kärnten zählt Wiener Neustadt zu den Städten mit dem dichtesten Bahnangebot in Österreich und ist besser als jede andere Stadt in Österreich an Wien angebunden“, erklärte Andreas Matthä gegenüber dem Kurier.
Das vorläufige Verhandlungsergebnis
Im Fernverkehr gibt es zukünftig in den Süden jede Stunde einen Railjet (RJ) von Wiener Neustadt nach Graz und Klagenfurt. Insgesamt gibt es im nächsten Fahrplan 24 Fernverkehrsverbindungen nach Kärnten (ÖBB und Westbahn), gegenüber den bisherigen elf Verbindungen. Auch die Fahrtzeit nach Kärnten reduziert sich dank der Koralmbahn um bis zu 30 Minuten. Nur die zusätzlich eingeführte RJX-Linie, als Verbindung zwischen den Landeshauptstädten Wien, Graz und Klagenfurt kann vorerst aus betrieblichen Gründen nicht in Wiener Neustadt halten.
Schneeberger möchte dann in einem halben Jahr zu einem Gipfeltreffen aller Entscheidungsträger einladen, um die Wirkung des neuen Fahrplans auf die Region Wiener Neustadt samt Einzugsgebiet zu evaluieren. Um die Qualität dieser stark nachgefragten Pendler-Verbindung zu verbessern, kündigen die ÖBB an, in den CJX 9 Zügen künftig "verstärkt Personal für gezielte Kontrollen" einzusetzen. Zusätzlich wird am Bahnhof Wiener Neustadt künftig mehr ÖBB Sicherheitspersonal präsent sein und in ein verbessertes Beleuchtungskonzept für den Bahnhof investiert, so Matthäs Vorhaben.