Umweltverschmutzung

WWF warnt vor "Mülltourismus" im Marchfeld

21.11.2006

Der WWF Österreich schlägt Alarm: 9.000 Tonnen asbesthaltiger Bauschutt aus Italien sollen im Marchfeld abgelagert werden.

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© (c) dpa/dpa-Zentralbild/Z5038 Stefan Sauer
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Der WWF Österreich forderte in einer Aussendung am Dienstag, die Ablagerung von 9.000 Tonnen asbesthaltigen Bauschutts aus Italien in einer Deponie im niederösterreichischen Markgrafneusiedl (Bezirk Gänserndorf) einzustellen.

Düstere Zukunft fürs Marchfeld
Der aktuelle Vorfall sei ein dramatisches Beispiel dafür, was das Marchfeld in Zukunft erwarte. In dieser Region gebe es noch unzersiedelte, unverbrauchte Räume, in denen noch Platz für nachhaltige und wirklich zukunftsfähige Entwicklungen wäre. Allerdings bedrohe dieser "Mülltourismus mit gesundheitsgefährdendem Abfall" nicht nur die Lebensgrundlagen der Bewohner, sondern führe auch zu steigendem Verkehrsaufkommen. Weiters warnt der WWF vor einer Gefährdung des Grundwassers in Niederösterreich aus kurzsichtigen Profitinteressen.

Marchfeld soll sich nachhaltig entwickeln
In der Aussendung wird die Erstellung eines ökologischen Masterplans für das Marchfeld und das östliche Weinviertel gefordert. "Angesichts der sensiblen Lage zwischen zwei europäischen Großstädten hat die Region langfristig nur Überlebenschancen, wenn sie sich konsequent für den Weg der Nachhaltigkeit entscheidet", erklärte WWF-Programmleiter Bernhard Kohler.

Die Übernahme des Eternit sei per Bescheid des Landwirtschaftsministeriums genehmigt, berichtete der "Kurier" am 9. November. Nach Angaben des Deponiebetreibers werde das Material in Big-Bags oder in Folien verschweißt angeliefert, aufgelegt und mit Erde abgedeckt, um zu verhindern, dass die gefährlichen Asbestfasern frei werden.

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