Vormarsch

20 Nazi-Gruppen in OÖ

29.05.2009

Störaktionen, rechte Geheimtreffen, neue Nazigruppen – Folgen eines gefährlichen Trends zur Militanz, warnt jetzt ein Staatsschützer.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Der Deruck von Rechts steigt
Erst Naziaktionen bei Gedenkfeier, Denkmalschändung, heimliches Skinhead-Konzert, jetzt ein Prozess gegen eine Gruppe namens „Kampfverband Oberdonau“ und ein FPÖ-Chef, der einschlägig die Hand erhebt: Der Druck von Rechts steigt. „Die Militanz hat seit sechs Monaten erschreckend zugenommen“, so ein Staatsschützer. Er und deutsche Kollegen zeichnen jetzt ein düsteres Bild: Demnach haben sich in Oberösterreich bereits rund 20 lokale Neonazi-Kameradschaften gebildet – gewalttätig, militant und unter Führung der rechtsextremen Nationaldemokratischen Partei Deutschland (NPD).

NPD in OÖ aktiv
„Aktivisten und Gründer der Gruppen stammen zum Großteil aus der Jung-FPÖ“, so der Insider. Die Führer der Kameradschaften stammen jedoch von jenseits des Inns: „Deutsche NPD und die örtlichen Gruppen – das ist eines. Die NPD Passau führt als Speerspitze Innviertel, Salzkammergut, bis nach Steyr.“ Und der Zulauf zu den Gruppen nimmt ebenso zu wie ihre Radikalität: So plane man bereits einen militanten Block: „Es ist mit krawallisierenden Skinheads zu rechnen, die auf der Straße ihre Botschaft reindreschen.“

Und es zieht eine zweite, noch größere Bedrohung herauf: Der militante deutsche Neonazi und Kameradschaftsführer Matthias Fischer ist aus der bayerischen NPD ausgetreten, weil sie ihm nicht radikal genug sei. Jetzt will er die „Freie Kameradschaft Süd“ aufbauen – von Regensburg über Passau bis nach Steyr.

FP wird radikaler
Aber auch die FPÖ hat ein Auge auf die Kameradschaften geworfen. „Die Partei breitet die Flügel aus, will die radikalen Kräfte zu sich holen“, berichtet der Staatsschützer. Parallel dazu würde die Kooperation mit der NPD-Führungsebene gesucht. Nachsatz: „Die FP geht jetzt den zunehmend radikaleren Weg direkt in den militanten Extremismus.“

Zur Vollversion des Artikels