Brutale Attacke:

Alle 62 Linzer Straßenbahnen erhalten ein neues Videosystem

10.09.2025

Politik drängte auf Modernisierung der Videoüberwachung in Linzer Öffis.

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© Linz AG
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Linz. Ein brutaler Angriff auf zwei junge Frauen in einer Linzer Straßenbahn im März sorgt für Bestürzung. Trotz vorhandener Videoaufzeichnungen konnte der Täter bisher nicht ausgeforscht werden, weil die Qualität schlecht ist. Obwohl die Polizei laut einem Medienbericht anregte, die Bilder vom Täter zu veröffentlichen, lehnte die Staatsanwaltschaft eine Lichtbildveröffentlichung ab und brach das Ermittlungsverfahren ab. Jetzt wird die Aufzeichnungsqualität verbessert. 

Die Fahrzeuge der LINZ AG LINIEN verfügen über ein Videosystem für den Fahrgastinnenraum. Eine Ausnahme sind derzeit 33 Straßenbahnen der ersten Generation, die noch kein Videosystem haben. Das ändert sich jetzt: Jene 33 Cityrunner, die zwischen 2002 und 2009 in Betrieb gingen, werden erstmals mit einem Videosystem ausgestattet. Im Zuge dieser Technologie-Anpassung werden auch die 29 Bahnen der jüngeren Cityrunner-Generation mit bereits vorhandenem Videosystem (Inbetriebnahme zwischen 2011 und 2015) umgerüstet.

Nach Abschluss der Nach- bzw. Umrüstung werden alle 62 Straßenbahnen mit demselben hochwertigen Videosystem am neuesten Stand der Technik ausgestattet sein. Insbesondere die Tatsache, dass beide Cityrunner-Generationen noch längere Zeit in Betrieb bleiben werden, hat die Entscheidung für die zeitnahe Auf- bzw. Umrüstung beeinflusst. Die im Laufe der Zeit wachsenden Anforderungen an das Bildmaterial durch neu hinzukommende Verwendungszwecke sind ein weiterer Faktor.

Videosystem zur Überwachung des Fahrgastinnenraums

Beim betreffenden Videosystem handelt es sich um ein fix in den Fahrzeugen verbautes und integriertes System. Die Innenraumüberwachung inkl. Heckbereich der Straßenbahnen dient grundsätzlich der Kontrolle durch das Fahrpersonal während der Fahrt. So sieht der Fahrer, zum Beispiel, ob der Türbereich frei ist. Damit trägt ein Videosystem zur Sicherheit und zum Komfort der Fahrgäste bei.
Seit 2017 wird das Bildmaterial für die Unterstützung von Ermittlungen der Exekutive aufgezeichnet und auf Antrag übermittelt. Die Einsicht in die Aufzeichnungen obliegt nur der Polizei/Exekutive.

Die Nach- und Umrüstung auf ein einheitliches System erleichtert die Prozesse für den täglichen Fahrbetrieb. So soll das neue System mit verbesserter Bildqualität Vandalismus-Akten in den Fahrzeugen entgegenwirken und eine schnellere Koordination von Rettungseinsätzen ermöglichen, wenn Fahrgäste gesundheitliche Probleme haben und einen Notruf absetzen. Zum Sicherheitsvorteil zählt auch die nochmals verbesserte Unterstützung der Exekutive durch eine höhere Bildqualität im Fall von Ermittlungen.

Die LINZ AG LINIEN starten jetzt den Beschaffungsprozess von der Ausschreibung über die Angebotslegung bis zur Auftragsvergabe.
Danach kann mit dem schrittweisen Ein- bzw. Umbau des Systems in den Bahnen begonnen werden.
  

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