Asylfamilie Zogaj

Arigonas Mutter unternahm Selbstmordversuch

25.05.2008

Die drohende Abschiebung und die Tatsache, dass ihr Mann im Kosovo untergetaucht ist, haben Nurie schwer zu schaffen gemacht.

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© Thomas Leitner
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Nurie Zogaj, Mutter der 16-jährigen Arigona, hat am Pfingstsonntag in Frankenburg im Bezirk Vöcklabruck in Oberösterreich einen Selbstmordversuch unternommen. Die Kosovarin hat versucht, sich die Pulsadern zu öffnen. Das bestätigt der Ungenacher Pfarrer Josef Friedl, der die Flüchtlingsfamilie betreut. Der Grund für den Suizidversuch war, dass ihr in den Kosovo abgeschobener Mann seit zwei Wochen untergetaucht ist.

Vater Zogaj verschwunden
Schon seit über 14 Tagen gibt es keinen Hinweis auf den Verbleib von Arigonas Vater, Devat Zogaj. Der 42-Jährige soll untergetaucht sein. Selbst Arigonas vier Geschwister, die Ende September 2007 mit ihm abgeschoben worden waren, wissen nichts über den Aufenthalt des Vaters. Nurie konnte allerdings von Arigona gerettet werden.

Nurie weiterhin im Spital
Laut Pfarrer Josef Friedl macht Mutter Nurie aber auch die eigene drohende Abschiebung zu schaffen: "Sie ist noch immer im Krankenhaus Vöcklabruck und wird dort medikamentös behandelt." Über Devats Verbleib weiß der Geistliche auch nichts. Nach Österreich soll er aber sicher nicht unterwegs sein.

Abschiebung derzeit unmöglich?
Der Selbstmordversuch könnte sich unter Umständen auch auf die von Innenminister Günther Platter mit Juli geplante Abschiebung der Familie auswirken, so Zogaj-Anwalt Helmut Blum. Denn dazu müsse die "physiche und psychische Gesundheit berücksichtigt" werden. "Daher ist es in der derzeitigen Situation sehr unwahrscheinlich, dass eine Abschiebung durchgeführt werden kann".

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