Land unter in Oberösterreich

Autolenker entkommt Fluten in letzter Sekunde

21.06.2012

Ein 25-Jähriger rettete sich aus seinem Auto im Bezirk Braunau.

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Ein schweres Unwetter hat am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag in Oberösterreich für starke Regenfälle und gefährliche Situationen gesorgt: In Aspach (Bezirk Braunau) befreite sich ein 25-jähriger Mann in letzter Sekunde aus seinem Auto, bevor es von den Fluten mitgerissen wurde. In Polling im selben Bezirk stand den Einsatzkräften auf dem Weg zu einer eingeschlossenen 85-jährigen Frau das Wasser teilweise bis zur Brust. Knapp 200 Feuerwehren wurden alarmiert, mehr als 3.500 Mann leisteten Hilfe.




Kurz vor 23.00 Uhr trat in Aspach die Waldzeller Ache über die Ufer und überflutete binnen weniger Minuten die Wildenauer Landesstraße (L507). Der 25-jährige Lenker wurde in seinem Wagen eingeschlossen und schaffte es gerade noch rechtzeitig über das Schiebedach ins Freie. Unzählige Gebäude wurden überflutet, u.a. stand das Gemeindeamt von Polling (Bezirk Braunau) circa einen Meter unter Wasser und wurde stark beschädigt. In Aurolzmünster (Bezirk Ried im Innkreis) ging ein Mann nach einem Stromausfall in den Keller seines Hauses und wurde ebenfalls von den Fluten eingeschlossen. Um wieder ins Freie zu gelangen, musste er durch die Garage tauchen, bis ihm die Feuerwehr zu Hilfe kam.

 Kurz nach 1.00 Uhr ging bei der Bezirksleitstelle Braunau ein Notruf ein, dass in Polling bei einer pflegebedürftigen Person die Fluten schon bis zur Bettkante reichen und die Frau sich selbst nicht in Sicherheit bringen kann. Ein Polizist und Feuerwehrmänner machten sich auf dem Weg zu dem Haus, das Löschfahrzeug blieb aber wegen der Wassermassen hängen. Der Beamte und drei Freiwillige kämpften sich daraufhin rund 100 Meter weit zu Fuß durch die Flut, bis sie das Gebäude erreichten. Die 85-Jährige lag im Erdgeschoß, ihr 89 Jahre alter Mann befand sich im ersten Stock. Das betagte Ehepaar wurde mit einem Boot geborgen und ins Krankenhaus Braunau eingeliefert. Die beiden erlitten keinen Verletzungen, aber einen Schock und waren unterkühlt.

   In Krenglbach (Bezirk Wels-Land) schlug ein Blitz in den Kirchturm ein. Nach einer kurzen Kontrolle konnte die Feuerwehr jedoch Entwarnung geben. Wegen Blitzschlägen brannte in Rottenbach (Bezirk Grieskirchen) eine Scheune, in St. Martin (Bezirk Rohrbach) ein Geräteschuppen. Auch der Zugverkehr war vom Unwetter betroffen, so das Landesfeuerwehrkommando: Die Verbindung zwischen Wernstein (Bezirk Schärding) und Passau in Bayern musste wegen Vermurung gesperrt werden. In Mehrnbach (Bezirk Ried im Innkreis) wurden die Gleise der ÖBB-Strecke Ried-Braunau unterspült und konnte nicht mehr befahren werden. Die Feuerwehr barg Passagiere einer Garnitur, die rechtzeitig angehalten hatte. Der betroffene Abschnitt ist voraussichtlich bis Samstag gesperrt.
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