ÖBB-Sparpläne
Mühlkreisbahn retten, Stadtbahn nicht gefährden
22.05.2025Land OÖ beharrt auf die Einhaltung der Finanzierungszusagen des Bundes.
OÖ. Überlegungen der ÖBB, einige Regionalbahnen auf Busse umzustellen, haben in Oberösterreich für Aufregung gesorgt. Konkret geht es um die Hausruck-, die Almtal- und den Nordteil der Mühlkreisbahn. Mit weniger als rund 2.500 Fahrgästen pro Tag sei die Schiene volkswirtschaftlich nicht vertretbar, argumentieren die Bundesbahnen - und die drei Strecken liegen teils deutlich unter dieser Marke, wie Franz Hammerschmid, Leiter der Strategischen Planung bei den ÖBB, vorrechnet.
"Wir müssen den Spagat zwischen Einsparungen und wichtigen Investitionen finden", sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), "dazu gehört, dass auch die Nebenbahnen nicht einfach so gestrichen werden dürfen". Ein "Rütteln an den Regionalbahnen wäre das völlig falsche Signal". Diese Bahnstrecken infrage zu stellen, sei "gegen jede verkehrspolitische Vernunft".
ÖVP und FPÖ beantragen für den 5. Juni gemeinsam eine aktuelle Stunde im Landtag zu dem Thema. FPÖ-Klubobmann Thomas Dim und ÖVP-Klubobfrau Margit Angerlehner halten die Pläne für "verheerend und kurzsichtig" und lehnen "Einsparungen auf Kosten der ländlichen Regionen" ab. Regionalbahnen würden für diese zentrale Lebensadern darstellen. Sie verweisen darauf, dass 2019 zwischen Land, Bund und ÖBB ein "umfangreiches Attraktivierungspaket für genau jene Bahnstrecken" über 245 Millionen Euro vereinbart worden sei, wobei das Land für die Almtalbahn 24,8 Millionen, für die Hausruckbahn 27,8 Millionen und für die Mühlkreisbahn: 26,4 Millionen Euro beisteuern sollte. Man poche auf die Einhaltung der Finanzierungszusagen des Bundes, um die Regionalbahnen dauerhaft abzusichern.
Auch das Linzer Stadtparlament soll sich am 5. Juni laut einer entsprechenden Resolution der Grünen für den Erhalt der Regionalbahnstrecken einsetzen.