Studie von Linz

Redeanteil von Kindergartenkinder ist zu gering

10.10.2025

Es wurden u.a. mehr als 1.000 sogenannte „Language Interaction Snapshots“ Interaktionen zwischen Pädagogen und Kindern erfasst und analysiert. 

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Linz. Die Studie „Sprachbildung und Sprachförderung in Linzer Kindergärten“ startete mit rund 200 Kindern im Herbst 2023 - nun liegen für Laien überraschende Ergebnisse vor. 
44,6 Prozent der Kinder, die zu Beginn der Messung Sprachförderbedarf aufwiesen, wurden durch die Pädagogen so zielgerecht gefördert, dass sie zu Schulbeginn als Regelschüler beginnen konnten.  Gleichzeitig gibt es jedoch einzelne Kinder, die auch am Ende des letzten Kindergartenjahres kaum sprechen.  

Kinder, die in Kleingruppen von bis zu drei Kindern gefördert wurden, erzielen die besten Fortschritte. "Ein hoher Anteil von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache hat keinen negativen Einfluss auf die Sprachentwicklung – im Gegenteil: Pädagogen in diesen Gruppen sind oft besonders gut auf die Herausforderungen vorbereitet", entkräftet Studienleiterin Marion Döll eine der großen Ängste von gebürtigen Linzern. 

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Kinder in Einrichtungen mit sprachwissenschaftlich qualifiziertem Personal machen laut Studie nicht die größten Fortschritte. Vielmehr profitieren Kinder von pädagogisch versiertem Personal, bei dem die Beziehung zum Kind, Empathie und pädagogisches Feingefühl im Vordergrund stehen.  

Sozialreferentin Vzbg. Karin Hörzing (SPÖ) sieht die Notwendigkeit, dass der kindlichen Redeanteile im Kindergartenalltag erhöht werden muss.  

Stadt muss Elternpflichten einfordern

Scharfe Kritik übt FPÖ-Gemeinderätin Martina Tichler an den Ergebnissen der neuen Sprachförderstudie der Stadt Linz.  „Wenn trotz jahrelanger Versuche und hoher finanzieller Aufwendungen mehr als jedes zweite Kind in einem Sprachförderprogramm nicht ausreichend Deutsch spricht, um dem Unterricht folgen zu können, dann muss man von einem massiven Systemversagen sprechen", so Tichler, die auch die Finanzierung der Studie von 200.000 Euro hinterfragt. 

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