Der Schütze, der in Steyr vom Balkon eines Hauses Schüsse abgegeben hat, konnte noch am Abend überwältigt werden. Das gab Polizei-Pressesprecher Adolf Wöss bekannt.
Der Unbekannte hatte aus einem Haus in der Nähe der HTL wahllos auf Passanten geschossen. Die Polizei hatte die höchste Alarmstufe ausgerufen und das Gebiet großräumig absperren lassen und die Anrainer gebeten, ihre Häuser nicht zu verlassen.
Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand, aber ein Diensthund der Cobra wurde getötet. Das Motiv des Täters war am Abend noch unklar, berichtete Polizei-Pressesprecher Adolf Wöss .
Die Polizei wurde gegen 17.00 Uhr durch rund 20 Notrufe alarmiert: Ein Mann schieße von einem Balkon eines Mehrparteienhauses wahllos in der Gegend herum. Sie berichteten von "dramatischen Szenen", Menschen auf der schmalen Durchzugsstraße vor dem Haus würden in Panik flüchten. Funkstreifen rasten los. Ihre Besatzungen sperrten den Tatort weiträumig ab. Die Anrainer wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und sich von den Fenstern fernzuhalten.
Wenig später traf auch die Cobra ein. Die Beamten versuchten, mit dem 51-Jährigen Kontakt aufzunehmen. Das gelang auch kurz. Dabei erkannten sie, dass er ein Schnellfeuergewehr vom Typ AK-47 - bekannt unter dem Namen seines Konstrukteurs "Kalaschnikow" - und zwei Magazine hatte. Zugleich wurde ein Zugriff geplant. Gegen 18.45 Uhr stürmten Mitglieder der Sondereinsatzeinheit das Haus. Im Stiegenhaus trafen sie auf den Amokläufer, der sofort das Feuer auf sie eröffnete. Dabei verletzte er einen Diensthund tödlich. Doch der Mann wurde überwältigt, schilderte Wöss. Die eingesetzten Polizisten blieben unverletzt, ebenso der Schütze. Er war allein in seiner Wohnung gewesen.
Am Abend wurde der Mann in der Polizeidirektion Steyr befragt. Sein Motiv war noch unklar, auch woher die verbotene Kriegswaffe stammte. Geprüft wurde weiters, ob er unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gehandelt hatte. In seiner Wohnung war die Spurensicherung am Werk. Sie untersucht unter anderem, ob noch Munition vorrätig war oder ob der Täter gar über Sprengstoff verfügte. Bisher sei er der Polizei noch nie einschlägig aufgefallen.
Wöss stellte fest, dass bei dem gesamten Vorfall "wie durch ein Wunder niemand zu Schaden gekommen ist". Denn der Tatort liege in einem dicht besiedelten Stadtteil von Steyr. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Haus des 51-Jährigen stehen noch weitere Mehrparteienhäuser, auch eine Schule befindet sich in der Nähe.
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