Zelte geräumt:

Streit um 100 Flüchtlinge eskaliert

10.11.2022

Nachdem Anwohner und Ortschef Sturm liefen, wurden Zelte in OÖ geräumt.  

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© APA/NEUMAYR/MMV (Archivbild)
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Wien/OÖ. Es ist der bisherige Höhepunkt des hochemotionalen Streits zwischen Bund und Ländern, beziehungsweise Gemeinden: Am Donnerstag wurden die 17 Acht-Mann-Zelte, in denen rund 100 Asylwerber lebten, geräumt. Die letzte Eskalationsstufe zwischen Bundesbetreuungsagentur (BBU) und Wut-Bürgermeister Ferdinand Aigner (ÖVP).

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Proteste. Seit Wochen protestierte der Ortschef gegen die Zelte, die am Gelände des ohnehin schon überfüllten Erstaufnahmezentrums Thalham aufgestellt wurden. Aigner sandte einen baupolizeilichen Bescheid dagegen an die BBU – mit Erfolg. Sie musste trotz heftigem Widerstand die Asylwerber übersiedeln.

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Flüchtlinge kommen nun in Landesversorgung

Räumung. Die Flüchtlinge werden in mehrere Quartiere des Landes gebracht, unter anderem nach Hirschbach und Ried im Innkreis. Die leerstehenden Zelte werden am Montag abgebaut, wie ein BBU-Sprecher gegenüber ÖSTERREICH bestätigt.

Sorge. Durch die fehlenden Zelt-Plätze ist man nun besorgt. „Damit fällt uns jetzt der Puffer weg.“ Einige Länder hätten zwar „gute Signale“ für neue Unterkünfte gezeigt, trotzdem muss man endlich ins Machen kommen. „Es ist allen Beteiligten klar, dass hier mehr passieren muss“, heißt es aus der BBU.

Zu wenig. Denn das Problem der fehlenden Unterkünfte besteht nach wie vor. Auch der Asyl-Gipfel am Mittwoch brachte keine Lösungen. Stellten die Länder endlich genügend Plätze zur Verfügung, dann müsste niemand mehr in Zelten schlafen. Dass die Temperaturen immer kälter werden, verschärft die Lage zusätzlich.   

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