Abschuss-Erlaubnis
Wolf stand inmitten von Mutterkuhherde
16.05.2025Im Vorjahr wurden in Oberösterreich sieben Wolfsrisse bestätigt.
Freistadt. Nur eine Woche nach der Entscheidung der EU, den Schutzstatus des Wolfs herabzusetzen, hat Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) die Abschussfreigabe für einen sogenannten Risikowolf erteilt. Das Tier hatte sich im Bezirk Freistadt innerhalb kurzer Zeit mehrmals gefährlich nahe einem Hof genähert bzw. sich inmitten von Weidetieren aufgehalten. Seitens der betroffenen Landwirte wurden Warnschüsse abgegeben – eine Maßnahme zur Vergrämung, die nach der oberösterreichischen Wolfsmanagementverordnung als Voraussetzung für eine Abschussfreigabe gilt.
Wolf stand inmitten einer Mutterkuhherde
„Wenn ein Wolf vor der Hoftür steht und tags darauf mitten in einer Mutterkuhherde, dann ist es ganz klar Zeit zum Handeln. Gerade in der Region Mühlviertel Alm sind in den vergangenen Jahren solche Situationen gehäuft aufgetreten. In diesen Regionen zu leben, darf aber nicht bedeuten, stets Bedenken zu haben, die Kinder zum Schulbus gehen zu lassen, selbst einen Spaziergang zu machen oder die Tiere auf die Weide zu lassen“, so Langer-Weninger. „Indem wir rasch Maßnahmen setzen, wollen wir den Menschen die Sicherheit geben, dass wir an ihrer Seite sind. Das Mühlviertel soll ein Ort bleiben, an dem sich jeder und jede frei bewegen kann.“
Brennpunkt-Region Mühlviertel
Im Mühlviertel, konkret im Grenzgebiet NÖ/OÖ/Tschechien, sind mehrere Wolfsrudel ansässig. Für die Menschen in dieser Region ist das Thema Wolf daher seit längerem präsent.
Neue EU-Rechtslage bestätigt oberösterreichischen Weg
Am 8. Mai beschloss das EU-Parlament im Eilverfahren die Änderung des Schutzstatus in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie). Oberösterreich, das bereits vor zwei Jahren ein nachhaltiges Wolfsmanagement etabliert hat, begrüßte die Umsetzung der lang geforderten Anpassung. „Oberösterreich hat früh erkannt, dass ein effektives Wolfsmanagement notwendig ist. Unsere Verordnung ermöglicht es rasch und gezielt gegen Problemwölfe vorzugehen und die Sicherheit der Menschen und Nutztiere zu gewährleisten,“ betont Langer-Weninger. Die Entnahme ist aber klar geregelt und an konkrete Auflagen gebunden: „Es geht nicht um einen Freibrief, sondern um ein praxisgerechtes Wildtiermanagement. Dort, wo Nutztiere und Menschen akut gefährdet sind, wird konsequent gehandelt.“