Hochwasser Eferding

Opfer sind empört: Flut war Absicht

29.06.2013

,Kontrolliertes Fluten‘ des Hinterlandes zugegeben.

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© mediabox.at/Schwarzl
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Entrüstet hatte LH Josef Pühringer (ÖVP) alle Vorwürfe des Waldinger Bürgermeisters Josef Eidenberger (SPÖ) zurückgewiesen: Der hatte kritisiert, dass das Eferdinger Becken Anfang Juni bewusst geflutet worden seien, um Linz und das Machland zu schützen. Der Krisenstab des Landes habe Pegelstände nicht gemeldet, die Bevölkerung nicht informiert und sie damit in Lebensgefahr gebracht.
Dementiert. Noch Anfang dieser Woche beauftragte Pühringer Krisenstab-Leiter Michael Gugler damit, Eidenbergers Vorwürfe offiziell zu dementieren. Laut Protokoll sei sehr wohl informiert worden, von einer bewussten Flutung der Gemeinden könne keine Rede sein.

„Land alarmiert“
Jetzt ist alles anders: Gegenüber dem ORF rückte Reinhard Kremslehner vom Betreiber des Kraftwerks Ottensheim (Bez. Urfahr-Umgebung) vier Wochen nach der Katastrophe mit der Wahrheit heraus: Entsprechend der Wehrordnung sei ein „kontrolliertes Fluten des Hinterlandes“ eingeleitet worden. Das Hochwasser im Eferdinger Becken sei also vorhersehbar, Evakuierungen angebracht gewesen. Schwerwiegender Vorwurf: Man habe die vorgeschriebene Alarmierung an das Land weitergeleitet.

Prüfung
Pühringer schaltete am Samstag auf Gegenangriff: Diese klaren Worte des Verbunds hätte er sich „gleich zum Zeitpunkt der Katastrophe“ gewünscht. Er sei jedenfalls nicht informiert worden. Nun müsse man prüfen, ob Mitarbeiter des Landes etwas gewusst hätten. Pühringer: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand bewusst Daten nicht weitergegeben hat.“

Schleuse blieb zu - ganze Siedlung "abgesoffen"
Ähnliches geschah in NÖ. „Nur dass es hier bei Hochwasser immer passiert, dass Wien seinen Donauinsel-Zulauf zu spät und zu wenig öffnet“, kritisiert ÖVP-Nationalrat Johannes Schmu­ckenschlager aus Klosterneuburg. Seine Heimatstadt hat es besonders arg erwischt – über 600 Häuser in der Sommersiedlung westlich von Wien waren geflutet.


Caritas & ÖSTERREICH: 3,5 Mio. Euro Spenden

Wieder zeigt sich: Die Österreicher sind Spendenweltmeister. Viel Hilfe für Opfer.
Großzügig. Die Hochwasser im ganzen Land machten Tausende Menschen zu unschuldigen Opfern. Familien verloren ihre Häuser. Landwirte klagen über total zerstörte Ernten.

Wie immer zeigte die heimische Bevölkerung sofort Herz und Großzügigkeit. Eifrig läuteten die Spendentelefone. Eine der wichtigsten Anlaufstellen: die Caritas. Auch dank der Unterstützung vieler ÖSTERREICH-Leser wurden 3,5 Millionen Euro gesammelt.

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