ÖSTERREICH-Interview

Jetzt spricht die Arsen-Witwe

07.04.2012


Die 51-jährige Polin Bogumila W. soll zwei Männer vergiftet haben. Sie sitzt in U-Haft.

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© privat/TZ ÖSTERREICH
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Die mutmaßlichen Opfer von Bugomila W. wurden exhumiert – Herbert A. (61) in Gumpoldskirchen und Alois F. (68) in Schwechat. ÖSTERREICH traf Bogumila W. zum Interview.

ÖSTERREICH: Frau W., wie geht es Ihnen ?
BOGUMILA W: Sehr schlecht. Ich bin total angeschlagen.(Sie wird von einer Psychiaterin betreut, Anm.)

ÖSTERREICH: Wo ist ihr Mann?
W: Er lebt in Polen. Wir sind seit 30 Jahren glücklich verheiratet.

ÖSTERREICH: Sie sind Sozialarbeiterin und Krankenschwester. Wie kamen Sie nach Österreich?
W.: Ich besuchte 2009 Bekannte. . Dabei ging ich in die polnische Kirche. Dort traf ich den Herbert. Er sprach mich an, ob ich für ihn arbeiten könnte. Ich nahm an.

ÖSTERREICH: Hatten Sie bereits Besuch in der U-Haft?
W.: Nein, von niemanden. Ich habe nur mit meinem Sohn, der manchmal auch in Wien ist, telefoniert. Das war vorher. Jetzt darf ich ja mit niemanden mehr von der Familie sprechen (wegen Verdunkelungsgefahr, Anm.) Zu Ostern kommt nur der Pfarrer von Krems zu mir. Der ist Pole.

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zu den Anschuldigungen?
W.: Das ist alles unerklärlich und unglaublich. Ich habe immer mit den Behörden kooperiert. Bei der Verhaftung dachte ich zuerst, dass ich einen Behördentermin verschwitz habe.

ÖSTERREICH: Wie haben Sie ihre Schützlinge kennengelernt?
W.: Als der Herbert im Spital war, lag dort der Karl (den 81-Jährigen Wiener pflegte sie zuletzt, Anm.) Den Alois traf ich über ein Inserat. Er suchte eine Haushaltshilfe.

ÖSTERREICH: Warum haben Sie nach dem Tod von Herbert A. angegeben, dass er keine Verwandten hat?
W.: Ich musste das nirgends angeben. Dem Notra sagte ich aber schon, dass es eine Tochter gibt. Aber ich hatte weder Namen noch Adresse. Jetzt erhebt diese Frau diese infamen Anschuldigungen, weil sie sich ärgert, dass sie kein Geld aus dem Erbe bekommen hat. Sie hat ihren Vater verstoßen, darum sprach er mich an!

ÖSTERREICH: Was haben sie genau „geerbt“?
W.: Vom Herbert eine Eigentumswohnung in Wien. Das war die Bezahlung für die Pflege. Das Auto von Alois F. habe ich ihm abgekauft.

ÖSTERREICH: Kennen Sie sich mit Arsen oder pflanzlichen Giften aus?
W.: Ich hatte noch nie Gift in den Händen!

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