44-Jähriger wacht nicht mehr auf

Prinz Friso: Chronologie der Lawinen-Tragödie

24.02.2012

Ärzte diagnostizieren massive Schäden im Hirn von Prinz Johan Friso.

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© PhotoPressService/www.pps.at
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Die behandelnden Ärzte in Innsbruck haben der Öffentlichkeit nur äußerst schlechte Nachrichten mitteilen können: Der Sauerstoffmangel hat beim niederländischen Prinzen Johan Friso zu massiven Schäden im Gehirn geführt. Hier eine Chronologie der Ereignisse seit dem tragischen Lawinenabgang vor einer Woche.

17. Februar
Prinz Johan Friso von Oranien-Nassau von Amsberg, Sohn von Königin Beatrix, fährt gemeinsam mit einem Begleiter gegen 12.15 Uhr in einen Hang im Bereich Litzen - Zugertobel ein. Dabei löst sich im freien Skiraum bei Lawinenwarnstufe 4 ein rund 30 Meter breites und rund 40 Meter langes Schneebrett, das den Urlauber verschüttet. Nach 20 Minuten wird der 43-Jährige aus den Schneemassen geborgen und von den Rettungskräften reanimiert und mit dem Rettungshubschrauber in die Universitätsklinik Innsbruck geflogen.

Sein Zustand ist kritisch und er schwebt in Lebensgefahr. Eine Prognose wollen die Ärzte laut dem niederländischen Königshaus erst in den kommenden Tagen abgeben. Die Mutter des verunglückten niederländischen Prinzen, Königin Beatrix, und seine Ehefrau Mabel besuchen ihn am Nachmittag in Innsbruck. Am späten Abend kommen weitere Mitglieder des niederländischen Königshauses auf dem Flughafen an.

18. Februar
Prinz Johan Friso befindet sich weiterhin in Lebensgefahr. Die Nacht in der Innsbrucker Universitätsklinik hat er ruhig überstanden, sein Zustand sei stabil. Nach dem Lawinenunglück ermittelt die Staatsanwaltschaft Feldkirch. Es handle sich vorerst um eine routinemäßige Untersuchung, wie sie nach jedem Unfall vorgenommen werde. Noch am Vortag wurde an Ort und Stelle mit den Erhebungen begonnen. Samstagmittag kommen die niederländische Königin Beatrix und seine Ehefrau Mabel erneut in die Innsbrucker Klinik, um den Verletzten in der Intensivstation zu besuchen.

19. Februar
Der Zustand von Johan Friso ist weiterhin stabil. Das Lawinenopfer befindet sich aber nach wie vor in Lebensgefahr. Die niederländische Königin Beatrix und Johan Frisos Frau Mabel treffen zu Mittag erneut an der Innsbrucker Universitätsklinik ein, um den verunglückten Prinzen auf der Intensivstation zu besuchen.

20. Februar
Beatrix und Mabel besuchen den Verunglückten, dessen Gesundheitszustand unverändert ist. Begleitet werden sie von der fünfjährigen Tochter Frisos, Zaria, und Mabels Mutter. Königin Beatrix soll angesichts des Unglücks gegenüber dem einheimischen Begleiter ihres Sohnes großes Mitgefühl gezeigt haben. Bei dem Mann, der einen Schock erlitten hatte und noch nicht zu dem Lawinenabgang befragt werden konnte, handelt es sich um einen 42-jährigen Lecher Hotelier.

21. Februar
Königin Beatrix und ihre Schwiegertochter Mabel treffen wieder an der Innsbrucker Universitätsklinik ein.

22. Februar
Heinz Rusch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Feldkirch gibt bekannt, dass der 42-jährige Begleiter des Prinzen in den vergangenen Tagen von der Polizei zum Lawinenunglück befragt worden ist. Die Ermittlungen der Justiz wegen fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen würden fortgeführt und dürften vermutlich noch mehrere Wochen andauern. Über den Gesundheitszustand des bei einem Lawinenabgang lebensgefährlich verletzten niederländischen Prinzen Johan Friso gibt es weiter keine neuen Nachrichten. Königin Beatrix und ihre Schwiegertochter treffen zu Mittag wieder an der Innsbrucker Universitätsklinik ein, um den Prinzen auf der Intensivstation zu besuchen.

23. Februar
Über den Gesundheitszustand Frisos gibt es vorerst keine Prognose der Ärzte.Zu Mittag trifft seine Frau Mabel wieder an der Universitätsklinik ein. Sie wird von ihrem Schwager Constantijn und dessen Frau Laurentien begleitet.

24. Februar
Verheerende Nachricht bei einer Pressekonferenz der behandelnden Ärzte: Der Sauerstoffmangel hat zu massiven Schäden im Gehirn geführt. Es könne derzeit nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob der Patient jemals wieder das Bewusstsein erlangen werde, so Wolfgang Koller, Leiter der traumatologischen Intensivstation an der Innsbrucker Klinik. Eine neurologische Behandlung können Monate, wenn nicht Jahre in Anspruch nehmen.

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