Nach Gewalt-Orgie

Prügel-Täterin Leonie (15): "Es tut mir unendlich leid"

23.11.2016

Schlägerin Leonie (15) sitzt in U-Haft, leidet und sagt: „Die Tat tut mir unendlich leid.“

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Fast drei Minuten lang schlugen zuerst Leonie (15) und schließlich mehrere ihrer Freunde in Wien auf ­Patricia, 15, ein. Am Ende landete Patricia mit doppeltem Kieferbruch im Spital. Ein Zahn wurde ihr ausgeschlagen. Die Gewalt-Orgie wurde mit Leonies Handy mitgefilmt. Zu hören sind ihre Kommandos an die Schläger: „Jetzt zeig, was du draufhast.“ Später landete das Gewalt­video in den sozialen Medien, wurde vier Millionen Mal angeklickt, ein schreckliches Abbild sozialer Verrohung.

Reue

Leonie sitzt seither in U-Haft. Erst in Krems, jetzt in Wien. Ihre Anwältin Daniela Schiesl-Müller hat sie am Mittwoch besucht: „Es geht ihr nicht gut“, so Schiesl-Müller zu ÖSTERREICH: „Die Tat tut ihr furchtbar leid, schließlich war Patricia ursprünglich ihre Freundin.“ Auch die Tatsache, dass das Video letztlich auf Facebook und Youtube gelandet ist, setze ihr heftig zu: „Sie hat das nicht hochgeladen“, so die Anwältin.

Heim und Betreuung statt ins Gefängnis

Schuld

Leonie will die Gewalt-Orgie gar nicht bestreiten: „Ja, ich habe zugeschlagen“, sagt sie: „Aber nur mit der flachen Hand“, beteuert sie. Der Faustschlag, der zum Kieferbruch führte, kam von einem Burschen.

Betreuung

Trotz der Empörung, die die Gewalt auslöste, fordert Anwältin Schiesl-Müller die Enthaftung ihrer Mandantin: „Sie gehört in kein Gefängnis, sondern in ein Jugend-Krisenzentrum.“

Leonie ist ein Problemkind. Ihr Vater starb. Mit drei kam sie ins Heim, riss aus, schwänzte Schule, lebte zuletzt auf der Straße. Schiesl-Müller: „Leonie rechnet mit einem Verfahren – wegen Misshandlung. Aber primär braucht sie psychologische Betreuung“.

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