Ganze Herde in Tunnel

Rinder verursachten Verkehrschaos

10.06.2016

Die Rinder trabten über Autobahn, Bundesstraße und Bahngleise: stundenlanger Einsatz.

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Chaos pur herrschte in der Nacht auf Freitag zwischen Golling (Tennengau) und Werfen (Pongau). 55 Kühe und Kälber waren um 21 Uhr durch einen beschädigten Zaun von einer Weide ausgebüxt und liefen im Bereich des Pass Lueg beim Südportal des Hieflertunnels auf die Tauernautobahn (A 10) Richtung Salzburg.

Ein Lenker (31) konnte der Herde gerade noch ausweichen, streifte aber eine Kuh. Das Tier verendete. Kurz darauf krachte ein Pensionist (75) aus Großgmain mit seinem Auto frontal gegen ein Kalb und tötete es. Der 75-Jährige und sein Beifahrer wurden leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Für zwölf Polizeistreifen, die Feuerwehr Golling und einige Privatpersonen sollte eine lange Nacht anbrechen, die erst gegen 4.30 Uhr zu Ende sein sollte. Denn es gestaltete sich äußerst schwierig, die verängstigten Rinder wieder einzufangen.

Kalb auf ÖBB-Gleis 
stoppte Zugverkehr

Da einige Tiere in Panik in die beiden Röhren des Hieflertunnels galoppierten, musste die Tauernautobahn in beiden Richtungen bis Mitternacht gesperrt werden. Die Einsatzkräfte versuchten die Herde wieder auf ihre Weide zurückzutreiben. Einzelne Tiere rannten jedoch immer wieder auf die Autobahn zurück und weiter auf die Salzachtal-Bundesstraße (B 159). Eine Kuh dürfte in der Salzach ertrunken sein. Vier Kälber mussten mit einem Kran von einer steilen Böschung geborgen werden. Während ein weiteres fünf Meter in einen Wasserschacht abstürzte und gerettet wurde, sprang ein Jungtier auf die ÖBB-Gleise und legte den Zugverkehr zwischen Golling und Werfen-Sulzau von 1 bis 2 Uhr früh lahm.

Zur Vollversion des Artikels