Salzburg

Pärchen benutzte Polizei-Heli als "Taxi"

12.08.2013

Ein listiger Alpinpolizist brachte den Fall ins Rollen, weil er das Gipfelbuch inspizierte.

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© APA
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Unverfrorener geht es kaum: „17. 6. 2013 M. und H. aus Nijmegen, Holland. Wir sind mit Helicopter zurück gegangen .... :-)“ – so lautet der Eintrag im Gipfelbuch des Kleinen Göll (1.753 Meter) in Salzburg, der dem ausgeforschten Urlauber-Pärchen jetzt teuer zu stehen kommt: 2.300 Euro Strafe heißt es für die beiden Holländer.
Die Vorgeschichte: Maud W. und Hugo S. waren im Juni von Golling aus auf den Kleinen Göll gestiegen. Vier Stunden brauchte das Paar, um den Gipfel zu erklimmen. In luftiger Höhe angekommen wollten sie aber nicht mehr zu Fuß ins Tal. Sie setzten kurz nach 16 Uhr einen Notruf ab und warteten auf ihr „Luft-Taxi“.

„Geretteten“ kamen Beamten komisch vor
Der Rettungshubschrauber war – in der Annahme es handle sich um einen normalen Einsatz – rasch vor Ort. Die Alpinpolizisten bargen das Urlauberpärchen und brachten es sicher ins Tal zurück. Doch einem Beamten dürfte die Sache schon ein wenig „spanisch“ vorgekommen sein. Bei einer privaten Bergtour nahm er mit einer Vorahnung das Gipfelbuch genau unter die Lupe. Als er auf den Eintrag des jungen Holland-Paares mit dem Smiley-Zeichen stieß, musste er ihn dreimal lesen und schüttelte nur ungläubig den Kopf. Sofort erstattete er bei seinen Kollegen eine Anzeige.

Pärchen muss nicht vor Gericht – Strafe bezahlt

„Um zu signalisieren, dass In- und Ausländer gleichbehandelt werden und eben die Kosten von ihnen auch zu zahlen sind, haben wir diese Maßnahmen auch getroffen“, erklärte Helmut Fürst, der zuständige Bezirkshauptmann. Ein gerichtliches Nachspiel wird das extrem teuer gewordene Gratis-Lufttaxi nicht haben. Denn: „Bei uns ist am 12. Juli eine Anzeige wegen Missbrauchs von Notzeichen eingegangen, das Verfahren wurde aber inzwischen eingestellt“, sagt Staatsanwaltschafts-Sprecher Marcus Neher zu ÖSTERREICH. Will heißen: Die beiden Urlauber haben die Strafe schon bezahlt.

 

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