Wieder Aufregung um Jeannée

Sex-Kolumne aus 'Krone' entfernt

04.11.2017

Jeannées Kolumne in der „Krone“-Abendausgabe löste im Internet empörte Reaktionen aus.

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© Starpix/Tuma
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Wieder einmal Aufregung und Empörung über den Krone-Kolumnisten Michael Jeannee – diesmal aber auch innerhalb der Kronen ­Zeitung.

Jeannee hatte Donnerstag für die Freitagabend-Ausgabe der Krone eine Kolumne verfasst, in der er sich nicht nur über jene mutigen Frauen lustig machte, die das „absurde, grindige, groteske Weinstein-Fieber“ ausgelöst hätten. Sondern Jeannee titulierte seine Kolumne ausdrücklich als „Solidaritäts-Adresse“ an den der sexuellen Belästigung bezichtigten US-Filmschauspieler Dustin Hoffman: Hoffman steht bekanntlich im Mittelpunkt von Frauen-Protesten, weil er am Film-Set eine 17-Jährige um eine „Massage“ gebeten hatte.

Auch er selbst, bekannte ­Jeannee nun in seiner Kolumne stolz, habe „im heißen Hochsommer 1968“ seine erst „17-jährige Sekretärin mit wunderschönen Händen um eine Fußmassage gebeten“ – und sei stolz darauf, diese „sexuelle Belästigung“ mit Dustin Hoffman gemeinsam zu haben.

„Zitternd“
Jetzt warte auch er, Jeannee, „zitternd“ darauf, dass sich seine heute 66-jährige Ex-Sekretärin, „von Marika Lichter dazu ermuntert, in der ,Seitenblicke‘ daran empört erinnert“.

Die Jeannee-Kolumne, die in der Freitagabend-Ausgabe der Krone abgedruckt war, löste im Internet zahlreiche empörte Reaktionen aus. Auch in der Redaktion der Krone gab es massive Proteste. Daraufhin wurde die Sexismus-Kolumne offenbar von Chefredaktion oder Herausgeber aus dem Blatt entfernt. Die Freitagmorgen-Krone erschien Jeannee-gesäubert – ohne Kolumne.

Seit ÖSTERREICH die Jeannee-Zensur am Samstag aufdeckte, gibt es Aufregung im Krone-Haus. In Eigentümer-Kreisen wird überlegt, auf die – vom Presserat vielfach verurteilten – Jeannee-Kolumnen künftig zu verzichten.

Schreibverbot
Jeannee hatte vom mittlerweile verstorbenen Alt-Eigentümer Hans Dichand bereits 2006 in der Krone ein „Schreibverbot“ erhalten und war drei Jahre ­„beurlaubt“ worden. Auch damals waren angeblich eine sexuelle Belästigung einer ­Sekretärin und eine Kokain-Affäre der Anlass.

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