Graz

5 Behörden prüfen Jugend-WG

08.03.2013

Vier Kinder wurden seit 2010 missbraucht.

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© APA/HELMUT FOHRINGER
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Nach Auffliegen der Vergewaltigungen in einer Grazer Jugend-WG wird nun das ganze System beleuchtet. „Derzeit laufen vier Prüfungsverfahren und die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet“, schildert Jugendamtssprecherin Vasiliki Agyropoulos. Unter den Behörden ist neben der Innenrevision des Magistrats auch das Jugendamt selbst. Weiters prüft die zuständige Fachabteilung 15 des Landes als Oberbehörde. Zuletzt wurde auch die Volksanwaltschaft aktiv. Diese Prüfungen sollen abgewartet werden, gleichzeitig gebe es aber einen Diskussionsprozess, wie ein zukünftiges Konzept aussehen könnte.

Keine Schnellschüsse.
Die zuständige Stadträtin Martina Schröck (SPÖ) hält nichts von überhasteten Aktionen: „Ich bin keine Freundin von irgendwelchen Schnellschüssen. Wir haben auch eine externe Krisenbegleitung eingeschaltet, die jetzt in weiterer Folge fachlich klären soll, welche strukturellen Änderungen es braucht.“ Deshalb wolle sie mit einer räumlichen Trennung von Burschen und Mädchen noch warten, so Schröck am Freitag. „Die getrennt-geschlechtliche Unterbringung von Burschen und Mädchen ist absolut nicht Standard. In der Steiermark gibt es keine einzige solche Einrichtung“, erklärt Agyropoulos.

Einvernahmen.
Übernächste Woche sollen laut Hansjörg Bacher, Sprecher der Grazer Staatsanwaltschaft, die Betreuer einvernommen werden. Auch die kontradiktorischen Einvernahmen der Mädchen sollen bald folgen. Drei der vier Burschen befinden sich in Untersuchungshaft, der dritte Junge war zum Tatzeitpunkt noch nicht strafmündig. Jenes Mädchen (12), das sich seiner Mutter anvertraute und damit den Fall ins Rollen brachte, ist zusammen mit seiner Schwester weiter in der Wohngemeinschaft. „Auf Wunsch der Mädchen und der Mutter“, betont Agyropoulos. Die Mutter habe aber geäußert, dass sie sich einen Anwalt nehmen werden.

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