Häte Bluttat verhindert werden können?

Beauty-Lady hingerichtet: Ihr Vater erhebt schwere Vorwürfe

24.02.2020

Sara L. habe aus Todesangst vor ihrem Stalker-Ex um Polizeischutz gefleht. Doch nichts geschah. Jetzt ist die Mutter einer 12-Jährigen tot.

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Wie ÖSTERREICH erfuhr, durchlebte der Todesschütze von Großwilfersdorf drei Trennungen in nicht einmal einem Jahr, was für das Ego des Juristen aus reichem Haus mit Model-Face und Tattoo-Body offenbar zu viel war:

Zuerst ging eine elfjährige Partnerschaft in die Brüche, dann lernte er eine Event-Lady kennen, aber nicht so sehr lieben, dass er ihr wenige Wochen darauf offenbarte, jetzt in Oberösterreich alles stehen und liegen zu lassen und zur großen Liebe zu ziehen, die er in der Steiermark gefunden hatte – nämlich zu Sara L. Die bildhübsche und erfolgreiche Besitzerin eines Beautysalons lebte mit ihrer zwölfjährigen Tochter aus einer früheren Beziehung in einem großen Haus am Ortsende von Maierhofen.

Doch sehr bald merkte die 34-Jährige, dass sie sich einen Stalker und Kontrollfreak eingefangen hatte, der laut einem Informanten das ganze Haus mit Überwachungskameras ausstattete.

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Stalker, Kontrollfreak und jetzt mutmaßlicher Killer: Er soll seine Ex Sara erschossen haben.

Opfer: "Ex ist, ohne zu ­übertreiben, gefährlich"

Als sie ihm wegen der Kameras auf die Schliche kam und obendrein herausfand, dass er ein kriminelles Vorleben haben soll (Körperverletzung), schmiss sie ihn hochkant wieder raus. Weil die Trennung offenbar turbulent verlief und der 34-Jährige seiner Traumfrau nun offen drohte, bekam Sara L. Todesangst. Gemeinsam mit ihrem Vater aus dem Burgenland wechselte sie alle Schlösser aus. Doch Rene P. tauchte immer wieder auf und dürfte sich dabei so wild gebärdet haben, dass die Frau ihre Tochter beim leiblichen Vater in Sicherheit brachte. Am Mittwoch, dem 12. Februar, ging sie schon zur Polizei, um ihre Befürchtung zu äußern – da der Jurist aus Steyr-Land auch bei ihr eingebrochen haben soll.

© oe24

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Welche Maßnahmen die Beamten ergriffen, will das LKA Steiermark nicht verraten – fest steht nur, dass Sara L. kurz darauf im Internet eine flammende Botschaft an den ganzen Ort schickte: „Ich brauche eure Hilfe! Mein Ex-Freund belagert unser Haus! Die Polizei ist schon eingeschaltet. Wenn ihr sein Auto oder ihn seht, dann ruft sofort die Polizei. Wir gehen davon aus, dass er bewaffnet ist! Er ist, ohne zu übertreiben, sehr gefährlich.“

Trotzdem gab es keinen Polizeischutz. Erst, als es zu spät war, kam ein Großaufgebot zum Tatort. Da war Sara L. schon mit sieben Schüssen – vier in den Rücken, drei in die Brust – hingerichtet worden. Der Ruf nach Aufklärung wird jetzt laut. Für den Todesschützen gilt die Unschuldsvermutung.

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Sara L. (†34) wurde Opfer ihres Ex-Freundes

Vater erhebt Vorwürfe: "Sie hat aus Todesangst um Polizeischutz gefleht"

Als der Killer in das Haus einbrach, rief das spätere Mordopfer in Panik seine Brüder an: „Hilfe, er bringt mich um!“ Obwohl der Fotograf Jean und der ITler Dave in Windeseile zu Sara L. rasten, kamen sie zu spät.

Der Täter hatte fast schon das ganze Magazin abgefeuert und legte nun auch auf die Brüder an. Jean in einem Facebook-Posting: „Es war wie im Film, alles ging so schnell. Warum konnte so etwas nur passieren?“ Jean berichtet übrigens, dass die Waffe des Killers nicht sofort eine Ladehemmung hatte, sondern Rene P. auch auf ihn geschossen habe. Die Polizei will derzeit in der Causa nichts kommentieren. Für die Familie mit den vier erwachsenen erfolgreichen Kindern eines Bundesheerunteroffiziers im Burgenland brach mit dem Tod der lebensfrohen Sara L. eine Welt zusammen. L.s Vater erhebt laut ÖSTERREICH-Informationen schwere Vorwürfe: „Sie hat aus Todesangst um Polizeischutz gefleht.“ Doch nichts wäre („ohne konkreten Anlassfall“, wie es in solchen Fällen immer heißt) passiert. Hätte die Bluttat von Großwilfersdorf verhindert werden können?

(kor)

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