Wildtierstation
Ein Blick hinter die Kulissen des Wildtierschutzes in der Steiermark
25.11.2025Seit der Gründung des Vereins Kleine Wildtiere in großer Not im Jahr 2005 durch Monika Großmann widmet sich die Station in Graz der Versorgung hilfsbedürftiger heimischer Wildtiere.
Als derzeit einzige Einrichtung dieser Art in der Steiermark nimmt die Station jährlich rund 4.000 bis 5.000 Tiere auf – darunter sowohl Vögel als auch verschiedene Säugetierarten. Der Schwerpunkt liegt auf der Erstversorgung, Aufzucht und Rehabilitation verwaister oder verletzter Wildtiere, mit dem Ziel, sie nach ihrer Genesung wieder in die Natur zu entlassen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit findet jedoch statt, bevor ein Tier überhaupt auf der Station ankommt: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind rund um die Uhr telefonisch erreichbar, um einzuschätzen, ob ein Tier wirklich Hilfe benötigt oder besser in der Natur verbleibt. Auf diese Weise sollen unnötige Eingriffe in natürliche Abläufe vermieden werden. Muss ein Tier dennoch versorgt werden, kann es jederzeit an der Station abgegeben werden.
Ausbau des Standortes in Graz
Parallel zur täglichen Pflegearbeit steht die Einrichtung vor einem größeren Ausbauprojekt am Standort Langeggerweg in Graz. Die geplanten baulichen Verbesserungen sollen eine artgerechtere Unterbringung ermöglichen. Gleichzeitig stellt das Vorhaben den Verein vor erhebliche finanzielle Belastungen. Steigende Kosten in Bereichen wie Futter, medizinischer Versorgung und Baumaterialien erschweren die Umsetzung zusätzlich.
Ein grundlegendes strukturelles Problem bildet die fehlende gesetzliche Finanzierung der Versorgung hilfsbedürftiger Wildtiere in Österreich. Wildtierstationen werden – anders als etwa Tierheime für Haustiere – nicht öffentlich getragen und sind auf freiwillige Unterstützung angewiesen. Spenden können seit einigen Jahren steuerlich geltend gemacht werden, doch bleibt die Finanzierung eine dauerhafte Herausforderung.
Beitrag zum Tier- und Artenschutz
Der Verein „Kleine Wildtiere in großer Not“ arbeitet dennoch kontinuierlich daran, die Betreuung wildlebender Tiere sicherzustellen und trägt damit zu Tier- und Artenschutzmaßnahmen in der Region bei.