Hochwasser

Steiermark: Straßensperren und Murenabgänge

02.06.2013

Seitental mit Gehöften von Umwelt abgeschnitten - Bootskorso für Narzissenfest abgesagt.

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© BFV Murau / Horn
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Starke Regenfälle haben am Sonntag in der Steiermark - vor allem im Bezirk Liezen - für Hochwasser und Überflutungen gesorgt. Rund 1.000 Helfer von 66 Feuerwehren waren bei etwa 200 Stellen seit 2.00 Uhr im Einsatz. Im Gemeindegebiet von Öblarn ist in einem Seitental eine Mure abgegangen, wodurch Gehöfte, die Alpenvereinshütte "Berghaus" sowie die dort wohnenden Personen von der Umwelt abgeschnitten wurden.

 

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Narzissenfest fällt ins Wasser
Allein im Raum Bad Aussee, wo am Sonntag der Bootskorso des Narzissenfestes gestrichen werden musste, waren Dutzende Feuerwehren und Helfer seit den Morgenstunden im Einsatz um Keller auszupumpen, Sandsäcke zu befüllen und Überflutungen vorzubeugen. Sowohl die Traun als auch die Enns sowie ihre jeweils zufließenden Bäche führten Hochwasser, erklärte Thomas Meier, Sprecher der steirischen Feuerwehren. Am späten Nachmittag waren ein Großteil der Einsätze - alleine im Ausseerland rund 120 - abgearbeitet. Der Regen ließ nach, die Pegelstände begannen wieder langsam zu sinken. Der Spiegel des Altausseersees stieg aber innerhalb weniger Stunden um zehn Zentimeter an.

In Obersdorf südöstlich von Bad Aussee waren am Nachmittag fünf Feuerwehren im Einsatz, denn der Bauerngrabenbach war nach einer Verklausung über die Ufer getreten. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehrkräfte konnte zwar Schlimmeres verhindert werden, dennoch seien etwa zehn Häuser von den Wassermassen betroffen, "da sich der Bach seinen Weg durch das Ortszentrum bahnte", erklärte der stellvertretende Landesfeuerwehrkommandant Gerhard Pötsch.

ÖBB zwischen Bischofshofen und Selzthal: Nichts geht mehr
Die ÖBB-Strecke Bischofshofen-Selzthal musste Sonntagmittag komplett aus dem Netz genommen werden, nachdem es seit den Morgenstunden schon teilweise Sperren gegeben hatte: "Die Gefahr von Muren und durch unterspülte Gleisen ist zu hoch", sagte Sprecher Christoph Posch. Erst wenn das Hochwasser wieder zurückgehe, könne wieder über Bahnverkehr im Ennstal gesprochen werden. Etwa 50 Züge dürften nicht planmäßig verkehren. Vor allem im Frühverkehr am Montag sei laut Posch mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

In Lupitsch, nur wenige Kilometer von Bad Aussee entfernt, ist ein Hang abgerutscht. Im Seitental Walchen, etwa zwei Kilometer von Öblarn entfernt, ist eine Mure abgegangen und die Erdmassen machten die Zufahrtsstraße unbefahrbar. U.a. ungarische Arbeiter im "Berghaus" sowie dort wohnhafte Landwirte können vorerst nicht aus dem Tal fahren, erklärte die Polizei Liezen. Vier Bewohner - zwei Frauen, ein Kind und ein Mann, die dort auf einer Alm einen Zweitwohnsitz haben - wurden mit dem Polizeihubschrauber ausgeflogen.

Der Wölzerbach, der schon in den vergangenen Jahren zu schweren Überschwemmungen in Niederwölz gesorgt hatte, ist ebenfalls wieder über die Ufer getreten. Laut Dieter Horn vom Bezirksfeuerwehrkommando Murau seien Felder großflächig betroffen, im Ort blieb es bei punktuellen Überflutungen. Komme nicht mehr Regen, sei das Schlimmste überstanden.

Gesperrt waren u.a. die B146, Gesäusestraße, zwischen Admont und Ardning nach einem Murenabgang, ebenso die L711, die Ramsauerstraße, zwischen Ramsau und Filzmoos wegen einer Mure und die L712, die Steinerstraße, zwischen St. Martin und Öblarn wegen Überflutung. Die B320, die Ennstalbundesstraße, war zwar frei befahrbar, aber es herrschte erhöhte Aquaplaning-Gefahr.

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